Telekom-Prozess 14.01.2014 17:42:00

Telekom V - Schillerplatz-Käufer Seeste übernahm Architekten-Honorar

Der nun angeklagte Ex-ÖBB-Chef Martin Huber hatte also die Architektenkosten an den neuen Käufer weitergereicht.

Architekt Albert Wimmer war schon vom - später schwer erkrankten - Bauunternehmer mit der Schillerplatz-Bauplanung beauftragt worden, der Bauunternehmer hatte ursprünglich das Projekt mit der Telekom eingefädelt. Dann trat Hubers Schillerplatz 4 Projektentwicklungsgesellschaft in die Verhandlungen ein und kaufte dieses im Dezember 2006. Kurz davor, im November 2006, war die Baubewilligung der Behörde eingetroffen. Die Telekom hatte sich aber schon im Mai 2006 an den Verkaufspreis von 5,4 Mio. Euro gebunden - mittels einer Verkaufsoption, die von den nunmehr Angeklagten Ex-Telekom-Chef Heinz Sundt und dessen Finanzvorstand Stefano Colombo unterschrieben worden war.

Der Architekt stellte seine Rechnung am 27. April 2007 an die SP4. Diese bezahlte auch - aber erst im Jänner 2008, nachdem die ganze Gesellschaft im Zuge des Schillerplatz-Verkaufs von der Seeste Bau übernommen worden war. Gezahlt hat das Honorar also die Seeste Bau, wie sich heute bei der Befragung herausstellte. Hubers Anwalt betonte, sein Mandant habe vorher die Haftung übernommen. Architekt Wimmer sagte, er habe die Zahlung nie eingemahnt, "ich habe Banken die mich zwischenfinanzieren".

Die Seeste Bau hatte den Immobilienkauf Schillerplatz so abgewickelt, dass sie die SP4 als Ganzes übernommen hat, mit sieben Mio. Euro Verbindlichkeiten. Zusätzlich erhielten die Verkäufer, also das Ehepaar Huber, noch 3,9 Mio. Euro. Ursprünglich hatte die SP4 das Objekt elf Monate vorher um 5,4 Mio. Euro von der Telekom gekauft - zur Gänze über einen RLB OÖ-Kredit fremdfinanziert.

Der Architekt im Zeugenstand bestätigte heute, dass die Baugenehmigung vom November 2006 wertsteigernd für die Immobilie war. Allerdings bekomme man immer eine Baubewilligung, meinte er - man müsse eben nur die Pläne so ändern dass die den Vorgaben der Behörde entsprechen. Beim ganzen Projekt des Umbaus des Palais sei klar gewesen, dass es sich nicht um "Billigsdorferwohnungen" handeln werde, sondern um gehobenen Standard, erläuterte Wimmer. Zu Fragen nach Bewertungen wollte er sich nicht einlassen, die Rolle des Bewerters passe mit seiner Rolle des Planers nicht zusammen und sei bei den Planungsüberlegungen sogar kontraproduktiv, meinte er.

(Schluss) gru/stf/itz

ISIN AT0000720008 WEB http://www.telekomaustria.com

Weitere Links:

Analysen zu Telekom Austria AGmehr Analysen

12.02.25 Telekom Austria buy Baader Bank
18.10.23 Telekom Austria buy Baader Bank
20.07.21 Telekom Austria kaufen HSBC
03.05.21 Telekom Austria kaufen HSBC
09.10.20 Telekom Austria kaufen Erste Group Bank
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Telekom Austria AG 8,51 2,16% Telekom Austria AG