09.10.2013 16:57:00

Telekom Austria dürfte nicht für serbische SBB bieten - Insider

Die Telekom Austria dürfte einem Insider zufolge aus dem Bieterrennen um den serbischen Kabelnetzbetreiber Serbia Broadband (SBB) aussteigen. Der Konzern wolle vor einem finalen Offert das Ende der wohl bis mindestens kommende Woche dauernden Mobilfunk-Auktion in Österreich abwarten, sagte eine mit der Situation vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Frist für verbindliche Offerte für SBB läuft jedoch Finanzkreisen zufolge am Donnerstag aus. "Wie es derzeit aussieht, wird es kein Angebot geben", sagte der Insider. Vor einem verbindlichen Offert müsse die Telekom den Preis für die neuen Frequenzen kennen.

Bei einem Zukauf dieser Größenordnung - zusätzlich zu den Kosten für die Auktion - hätte die Telekom Austria wohl eine Kapitalerhöhung benötigt. Analysten schätzten den Kaufpreis für SBB zuletzt auf 800 Millionen bis eine Milliarde Euro. Bereits die Mobilfunkauktion dürfte die Telekom Austria mehrere hundert Millionen Euro kosten. Vergangene Woche lagen die Gesamtofferte aller Teilnehmer nach Reuters-Berechnungen bei rund zwei Milliarden Euro. Der endgültige Preis steht jedoch erst nach dem Ende der Auktion fest, an der neben der Telekom auch die kleineren Konkurrenten T-Mobile und Hutchison teilnehmen dürften. Die Firmen selbst dürfen sich nicht zu der Auktion oder einer möglichen Teilnahme daran äußern.

Sollte es zu einer Kapitalerhöhung kommen, hatte die österreichische Staatsholding ÖIAG bereits angekündigt, mitzuziehen, um ihren Anteil von 28,42 Prozent stabil zu halten. Das erwarten Experten auch vom zweiten großen Aktionär, dem Telekomkonzern America Movil des Milliardärs Carlos Slim. Dieser hielt zuletzt 22,76 Prozent.

SBB bietet Kabelfernsehen und Breitband-Internet und ist neben Serbien auch in anderen Ländern Südosteuropas vertreten. Der derzeitige Mehrheitseigentümer Mid Europa Partners will sich noch im laufenden Jahr von dem Unternehmen trennen. Zudem ist auch die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) an der Firma beteiligt. Neben der Telekom Austria sind Kreisen zufolge auch Finanzinvestoren wie Providence, Cinven, KKR und Altice Finco im Rennen um SBB. Telekom Austria, KKR, Cinven und SBB wollten sich dazu nicht äußern.

(Schluss) ivn

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