"Transformationsprozess" |
25.07.2016 15:35:00
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Telekom Austria-Chef Plater: Veränderung ist manchmal schmerzhaft
Die kolportierten schlechten internen Umfragewerte zu seinem "Standing" unter den Mitarbeitern relativierte er. Dies sei eben auch eine Folge des Wandlungsvorganges.
Ziel sei es weiter zu expandieren, denn die Telekom Austria sei derzeit zu klein für den internationalen Wettbewerb. "Wir wollen zurück zum Wachstum", so Plater. Dafür sei heuer schon sehr viel Geld investiert worden. Wachstum sieht er durch die "künstliche Intelligenz" und das "Internet der Dinge" (Internet 4.0). Hier müssten sich alle umstellen, so kämen durch die selbstfahrenden Autos und die damit rückläufigen Unfallzahlen die Versicherungen unter Druck, zeigte er sich überzeugt.
Alleine in Österreich habe die Telekom heuer in den ersten sechs Monaten 200 Mio. Euro investiert, rechnete Finanzchef Siegfried Mayrhofer vor. "In Summe war das erste Halbjahr gut, wir haben die Erwartungen übertroffen und erwarten auch ein gutes Gesamtjahr", erklärte der Finanzboss. Zu etwaigen Zukäufen meinte er: "Im jetzigen Zinsumfeld versucht man natürlich den Cashbestand kurz zu halten. Die Kapitalmärkte sind weit offen, es gibt Liquidität im Überfluss."
In Zahlen heißt das: Der Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit verschlechterte sich im 1. Halbjahr um 18,6 Prozent auf 562,3 Mio. Euro. Die Nettoverschuldung blieb mit 2,5 Mrd. Euro nahezu stabil.
Der Markt hat jedenfalls die Halbjahreszahlen goutiert. Die Telekom-Aktie war heute der Spitzenperformer im ATX und legte seit der Früh um 3,7 Prozent auf 5,35 Euro das Stück zu. Vergangenen Freitag hatte die Telekom bekannt gegeben, heuer eine Dividende von 20 Cent je Aktie auszuzahlen, bisher lag sie bei 5 Cent. Was heute, Montag, für Kritik des Telekom-Betriebsrates sorgte. Zentralbetriebsratschef Walter Hotz wirft der Staatsholding ÖBIB, die den Staatsanteil von 28 Prozent betreut, vor, Arbeitsplätze mit ihrer Forderung nach einer höheren Dividende zu gefährden. "Das ist aus unserer Sicht geschäftsschädigende Unternehmenspolitik", so Hotz.
Sorgen bereitet der Telekom vor allem die Tochter in Bulgarien, wo das Vorsteuerergebnis (Ebitda) um 13,5 Prozent nachgab. In Kroatien gab es - bei einem erheblichen Anstieg der Investitionen - ein Ebit-Plus von 5,8 Prozent. Auch in Weißrussland gab es ein Plus (11,8 Prozent), in Slowenien hingegen ein Minus von 39,8 Prozent. Ebenso wie in Serbien (minus 14,8 Prozent). In Mazedonien erhöhte sich das Vorsteuerergebnis um 7,7 Prozent.
In Österreich hat sich einmal mehr der Personalstand reduziert. Er ging um 2,2 Prozent auf 8.464 zurück. Konzernweit, also mit den südosteuropäischen Tochterunternehmen, gab es einen Zuwachs von 9,8 Prozent auf 17.660.
stf/cri
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