Schätzungen übertroffen |
28.10.2020 13:58:00
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Telefonica Deutschland-Aktie gewinnt: Gewinn dank Sondereffekt - Telefonica Deutschland will in weitere Glasfaser-Allianz investieren
Dank hohem Kundeninteresse vor allem an Mobilfunk-Tarifen der Kernmarke O2 sowie an Festnetzangeboten steigerte der Telekomdienstleister seinen Umsatz im dritten Quartal um 0,4 Prozent auf 1,873 Milliarden Euro. Das waren 10 Millionen mehr als von Analysten erwartet. Auch mit dem bereinigten operativen Gewinn OIBDA lag der Anstieg um 0,8 Prozent auf 595 Millionen Euro etwas über den Schätzungen. Nach Steuern verdiente Telefonica Deutschland 390 Millionen Euro, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust von 24 Millionen Euro angefallen war. Hier hatten die professionellen Beobachter dem Konzern nur 75 Millionen Euro zugetraut. Der Abschluss des Verkaufs der Mobilfunkmasten führte zu einem positiven Sondereffekt von 407 Millionen Euro.
Telefonica Deutschland sieht sich auf Kurs, die selbstgesteckten Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen. Das Kerngeschäft erweise sich in der gesamtwirtschaftlichen Rezession als sehr widerstandsfähig. Demnach soll der Umsatz 2020 unverändert sein oder leicht steigen im Vergleich zum Vorjahreswert von 7,399 Milliarden Euro. Gleiches gilt für das OIBDA (Vorjahr: 2,316 Milliarden Euro).
Seit Anfang Juli erhöhte sich die Zahl der Vertragsanschlüsse im Mobilfunk (Postpaid) um 308.000. Grund dafür war vor allem die Nachfrage nach O2-Tarifen. Zudem lag die Abwanderungsrate auf einem historisch niedrigen Niveau von durchschnittlich 1,4 Prozent pro Monat. Diese Entwicklung führte das Unternehmen auf eine Verbesserung bei der Kundenzufriedenheit bezüglich der Netzqualität und des Service zurück. Auch im Geschäftskundensegment waren deutliche Zuwächse zu verzeichnen.
Die Erlöse mit Mobilfunkdienstleistungen hielten sich auch während der Pandemie mit 1,36 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Der Umsatz mit Endgeräten verringerte sich um 2,1 Prozent auf 311 Millionen Euro, da einige neue Modellgenerationen später auf den Markt kamen als im Vorjahr. Die Umsätze mit Festnetzprodukten stiegen gegenüber dem dritten Quartal 2019 um 6,7 Prozent auf 198 Millionen Euro.
Telefonica Deutschland will in weitere Glasfaser-Allianz investieren
Der Telekommunikationsanbieter Telefonica Deutschland will bis 2022 stärker als der Markt wachsen und dabei gleichzeitig seine Profitabilität steigern. Glasfaser soll dabei einen zunehmend wichtigen Teil der Strategie von Telefonica Deutschland ausmachen, wie CEO Markus Haas während der Telefonkonferenz zu den Drittquartalszahlen sagte. Telefonica Deutschland könne sich gut vorstellen, sich an einer weiteren Glasfaser-Allianz, wie sie die spanische Muttergesellschaft Telefonica derzeit für den deutschen Markt erarbeite, zu beteiligen, und einen kleineren Teil der Erlöse aus dem Tower-Verkauf über insgesamt 1,5 Milliarden Euro in eine derartige Allianz zu investieren.
Der Telefonica-Deutschland-Chef ließ durchblicken, dass die Ankündigung einer solchen Glasfaser-Allianz zeitnah erfolgen kann. Details wollte er auch auf Nachfrage nicht nennen.
"Wir sind überzeugt, dass insbesondere im ländlichen Raum, noch ein enormes Potenzial für diese Technologie und einen weiteren Anbieter besteht", führte Haas zu den Beweggründen aus. Viele dieser Haushalte verfügten lediglich über eine 50-Mbit/s-Leitung. "Als Kunde eines solchen Anbieters könnten wir uns dort zusätzliche Potenziale erschließen, wo wir aktuell noch nicht optimal aufgestellt sind." Zuletzt hatte sich Telefonica Deutschland bereits wie bekannt für die kommenden zehn Jahre Zugang zum bundesweit größten VDSL-Netz und künftig auch zum Glasfasernetz der Deutschen Telekom gesichert. Kooperationen mit Tele Columbus oder EWEtel und Wilhelm.Tel ergänzen den Zugang zum Glasfasernetz der Telekom.
Die Telefonica Deutschland-Aktie legt im XETRA-Handel aktuell um 3,51 Prozent auf 2,27 Euro zu.
DJG/jhe/mgo
FRANKFURT (Dow Jones)
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