Tele Columbus legt starken Börsengang hin

Tele Columbus hat die gute Stimmung an den Börsen perfekt ausgenutzt und einen erfolgreichen Sprung aufs deutsche Börsenparkett hingelegt: Die Tele Columbus-Aktie ging am Freitag mit einem Erstkurs von 10,70 Euro in den Frankfurter Börsenhandel - ein voller Erfolg: Die Erstnotiz liegt über dem Emissionspreis von 10,00 Euro. Damit hat der deutsche Kabelnetzbetreiber annähernd 520 Millionen Euro mit dem Börsengang eingenommen. Firmenchef Ronny Verhelst hatte sich vor dem IPO Hoffnungen auf einen Gewinn zwischen 450 und 680 Milliarden Euro gemacht - seine Erwartungen wurden also durchaus erfüllt. Insgesamt emittierte Tele Columbus 52 Millionen Aktien, davon stammen 37,5 Millionen aus einer Kapitalerhöhung, 15 Millionen steuerten Alteigentümer bei. Die Aktie schloss ihren ersten Handelstag um 5,77 Prozent fester bei 11,00 Euro.

Große Wachstumsaussichten trotz Schuldenberg

Tele Columbus schleppt einen großen Schuldenberg mit sich herum, insgesamt 550 Millionen Euro. Mehr als 300 Millionen Euro aus dem Emissionserlös will das Unternehmen nun in den Schuldenabbau stecken. Den Rest will Tele Columbus in weiteres Wachstum investieren. Und die Chancen, der Konkurrenz Kabel Deutschland, Unitiymedia und Co. richtig Dampf zu machen, stehen sehr gut, das Geschäft mit dem Highspeed-Internet boomt.

Tele Columbus hat ehrgeizige Ziele: Seinen Kunden will der Kabelnetzbetreiber künftig eine Internetverbindung mit einer Geschwindigkeit von starken 400 Mbit/s bescheren. Mit einem konventionellen DSL-Anschluss wie ihn etwa die Deutsche Telekom anbietet, können Internetnutzer bislang lediglich eine Geschwindigkeit von 100 Mbit/s erzielen.
Luft nach oben hat das Unternehmen: Bisher nutzen erst die Hälfte der 1,7 Millionen Kabel-TV-Kunden ihren Anschluss auch als Internet-Zugang. Für das Aufrüsten der bestehenden Anschlüsse und die weitere Ausweitung des Angebots kann Tele Columbus nun Geld in die Hand nehmen - dank des erfolgreichen Börsengangs.

Von Markus Gentner/finanzen.at