Wachstum 02.11.2022 17:56:00

TeamViewer-Aktie springt hoch: Prognose nach gutem dritten Quartal bestätigt

TeamViewer-Aktie springt hoch: Prognose nach gutem dritten Quartal bestätigt

Der im MDAX und TecDAX notierte Konzern steigerte die Profitabilität deutlich. Die vor drei Monaten leicht abgeschwächte Prognose für das Gesamtjahr bestätigte die TeamViewer AG.

Die Billings (abgerechnete Umsätze) kletterten im Dreimonatszeitraum bis Ende September um 15 Prozent zum Vorjahr auf 144,6 Millionen Euro. Analysten hatten im Konsens 143 Millionen erwartet. Der Umsatz legte um 12 Prozent auf 143,4 Millionen Euro zu.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 42 Prozent auf 60,1 Millionen Euro. Damit verbesserte sich die bereinigte EBITDA-Marge auf 41,6 von 33,6 Prozent. Der Analystenkonsens für das bereinigte EBITDA hatte auf 58 Millionen Euro gelautet. Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich auf 0,09 von 0,02 Euro.

Im laufenden Jahr sieht TeamViewer die Billings weiterhin bei rund 630 Millionen Euro. Der Konzern hatte die Billings-Prognose vor drei Monaten leicht zurückgenommen. Der Umsatz soll weiterhin im mittleren Zehner-Prozent-Bereich auf 565 bis 580 Millionen Euro steigen. Die bereinigte EBITDA-Marge wird zwischen 45 und 47 Prozent gesehen. Das vierte Quartal ist für TeamViewer mit Blick auf die Billings das wichtigste.

So reagiert die TeamViewer-Aktie

Die Aktien von TeamViewer haben am Mittwoch mit einem Kurssprung ihre schwache Bilanz seit Jahresbeginn fast ausgebügelt. Dank erfreulicher Geschäftszahlen zum dritten Quartal waren die Anteilsscheine des Softwareanbieters via XETRA zwischenzeitlich bis auf 11,64 Euro in die Höhe geschnellt. Das war der höchste Stand seit Mitte Juni.

Zum Handelsende stand noch ein Plus von 13,36 Prozent auf 11,03 Euro zu Buche. Damit waren die Papiere mit Abstand der Spitzenreiter im Index der mittelgroßen Werte MDAX.

Insgesamt übertrafen die Ergebnisse etwas die Markterwartungen. Laut Analyst Mohammed Moawalla von der US-Investmentbank Goldman Sachs überraschten vornehmlich die Billings und das operative Ergebnis positiv. Die Expertin Sherri Malek von der kanadischen Bank RBC sprach von ermutigenden Ergebnissen. Das bestätigte Wachstumsziel für die in Rechnung gestellten Umsätze bleibe über den Markterwartungen.

Analyst Armin Kremser von der DZ Bank resümierte: "Insbesondere die Profitabilität überzeugt. Teamviewer bekommt die Kostensituation offenbar immer besser in den Griff." Für den kurzfristigen Ausblick sieht der DZ-Bank-Experte wenig Risiken. Im Neunmonatszeitraum liege das Unternehmen gut in der Spur, die Ziele für das Gesamtjahr 2022 zu erreichen.

Die Papiere von Teamviewer hatten zwar lange Zeit wegen der in der Corona-Pandemie hohen Nachfrage nach Produkten des Unternehmens zu den Gewinnern gezählt. Der Kurs der seit 2019 an der Börse notierten Anteile legte im Sommer 2020 bis auf knapp 55 Euro zu. Da sich aber die Wachstumserwartungen nicht erfüllten und der Konzern zudem teure Sponsorenverträge mit dem Fußballverein Manchester United und dem Formel-1-Rennstall von Mercedes-Benz einging, stürzte der Kurs ab Anfang 2021 ab.

Das bisherige Rekordtief erreichten die Aktien Anfang Oktober 2022 bei 7,668 Euro. Seitdem befinden sich die Papiere auf Erholungskurs. Im Zuge dessen hat sich auch das charttechnische Bild aufgehellt. So bewegt sich der Kurs der Teamviewer-Papiere seit Mitte Oktober über der 21-Tage-Durchschnittslinie, die den kurzfristigen Trend beschreibt. Die 50-Tage-Linie als Maßstab für die mittelfristige Entwicklung wurde vor gut einer Woche überwunden und nun sprang der Kurs auch über die am Markt viel beachtete 200-Tage-Linie. Sie gibt einen Hinweis darauf, in welche Richtung sich die Aktien auf lange Sicht bewegen könnten.

FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX Broker)

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Bildquelle: Teamviewer,II.studio / Shutterstock.com

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