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Wegen fehlender Bäume 09.09.2015 08:25:00

Teak Holz 2013/14 mit Millionen-Verlust

Im Jahr 2012/13 standen dort noch 29 Millionen Euro, wie das vor der Insolvenz stehende Unternehmen am Dienstagabend bekanntgab. Die Bilanz sei vorläufig und ungeprüft. Bei der Bilanzierung und Bewertung habe man von der Annahme der Fortführung des Unternehmens ("Going-Concern") abgewichen müssen, erklärte der börsennotierte Plantagenbetreiber Teak Holz International (THI) im Geschäftsbericht. "Der Wert der Beteiligungen an den costa-ricanischen Teak-Plantagengesellschaften bemisst sich dabei im Wesentlichen an dem Wert der Teak-Bäume und der Liegenschaften; auf Grund des Abgangs vom Prinzip des Going Concern wurde das Anlagevermögen nunmehr mit erwarteten Verkaufserlösen abzüglich zu erwartender Veräußerungskosten bilanziert", heißt es darin weiter.

Die Bäume, in der Bilanz als "Finanzanlagen" bezeichnet, wurden um 58 Millionen Euro abgeschrieben, nach 25 Millionen Euro schon im Geschäftsjahr 2012/13. Standen die Edelholzbäume zum 30.09.2013 noch mit über 63 Millionen Euro in den Büchern, wird der Restbuchwert ein Jahr später per 30.09.2014 nur mehr mit 5,58 Millionen Euro angegeben. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten der Bäume, die nun nur noch gut fünf Millionen Euro wert sind, lagen laut dem Bericht bei fast 95 Millionen Euro.

Das Unternehmen hatte am Sonntag angekündigt, diese Woche einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung zu stellen. Ende August konnte eine Wandelanleihe nicht bedient werden. Teak Holz sitzt laut früheren Berichten auf einem Schuldenberg von über 30 Millionen Euro, im Jahresabschluss nach UGB werden nun Verbindlichkeiten in der Höhe von 28,7 Millionen Euro angegeben, nach 24,1 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Das Eigenkapital ist mit 19,4 Millionen Euro negativ.

Die akuten Probleme von Teak Holz hatten im Dezember 2014 begonnen, als der Vorstand mitteilte, dass auf den Plantagen in Costa Rica nur 660.000 Teakbäume stehen, bei den Bilanzen in den Vorjahren war man von 1,3 Millionen Bäumen ausgegangen. Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2013/14 wurde daraufhin auf unbestimmte Zeit verschoben - und erst heute mit fast einem Jahr Verspätung kurz vor der Insolvenz vorgelegt.

pro/stf

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