31.10.2013 21:44:30
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Tapering-Gespenst erschreckt an Halloween die Wall Street
Trotz ermutigender Konjunkturdaten haben die Aktienkurse an der Wall Street auch am Donnerstag Verluste verzeichnet. Am Vortag hatte die US-Notenbank einige Anleger auf dem falschen Fuß erwischt, als sie sich im Anschluss an ihre Zinssitzung weniger "taubenhaft" gab, als mancher erhofft hatte. Daraufhin kamen nicht nur die Aktienkurse, sondern auch der Anleihemarkt und das Gold unter Druck. Der am Donnerstag veröffentlichte überraschend gute Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago vermochte die Enttäuschung der Anleger nicht zu lindern.
Der Dow-Jones-Index sank um 0,5 Prozent auf 15.546 Punkte. Der S&P-500 verlor 0,4 Prozent. Der Nasdaq-Composite gab um 0,3 Prozent nach. Der Umsatz war mit 0,91 (Mittwoch: 0,70) Milliarden Aktien recht lebhaft. Dabei standen 1.220 Kursgewinnern 1.858 -verlierer gegenüber, während 88 Titel unverändert schlossen.
Der Markt sei offenbar der festen Überzeugung gewesen, dass die US-Notenbank frühestens im März kommenden Jahres damit beginnen werde, die geldpolitischen Zügel wieder zu straffen, kommentierte die Deutsche Bank die negative Marktreaktion. Der Begleitkommentar zum Zinsentscheid habe den Anlegern aber verdeutlicht, dass die Federal Reserve vielleicht doch lieber schon früher mit dem "Tapering", also dem langsamen Zurückfahren ihrer monatlichen Wertpapierkäufe, beginnen würde, auch wenn das in der Realität schwierig sein dürfte.
Der Chicago-Einkaufsmangerindex übertraf im Oktober mit einem Stand von 65,9 Prozent nicht nur den Ökonomenkonsens von 54,5 Prozent, sondern erreichte auch den höchsten Stand seit März 2011. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ging in der vergangenen Woche nicht ganz so stark zurück wie prognostiziert, lag aber immer noch im Rahmen der Erwartungen.
Am Anleihemarkt kam es in Reaktion auf die guten Konjunkturdaten wieder zu Kursverlusten. Die Rendite zehnjähriger Treasurys stieg auf 2,54 Prozent. Die Daten stützten auch den Dollar. Der Euro brach durch die Marke von 1,36 Dollar und notierte im späten US-Handel bei 1,3575 Dollar. Schon am Vormittag hatten schwache europäische Inflationsdaten die Gemeinschaftswährung unter 1,37 Dollar gedrückt.
Auch die Preise für Gold und Silber litten unter dem Nachhall der Fed-Aussagen. Wenn die Notenbank tatsächlich zu einer strafferen Geldpolitik überginge, wären die Edelmetalle als Inflationsschutz uninteressant. Die Feinunze Gold verbilligte sich um 1,9 Prozent auf 1.323,70 Dollar. Die Feinunze Silber büßte 4,9 Prozent auf 21,867 Dollar ein.
Am Ölmarkt gab der Preis für die US-Referenzsorte WTI leicht nach. Hier wirkten die am Vortag veröffentlichten, überraschend hohen Ölvorräte der USA nach, wie Händler sagten. Die Daten hatten Angst vor einem Überangebot geweckt. Das Barrel WTI sank um 0,4 Prozent bzw 0,39 Dollar auf 96,38 Dollar. Etwas stärker ging es für die europäische Sorte Brent nach unten, die in den vergangenen Tagen von Förderunterbrechungen in Libyen profitierte. Der Brentpreis fiel um 0,9 Prozent bzw 1.02 Dollar auf 108,84 Dollar.
An der Börse stiegen Facebook-Aktien um 2,4 Prozent. Die Quartalszahlen des sozialen Netzwerks waren überraschend gut ausgefallen. Auch Expedia hatte Geschäftszahlen vorgelegt, die über den Erwartungen lagen. Das ließ die Aktie um 18 Prozent nach oben springen. Dagegen brach der Kurs von Avon um 22 Prozent ein. Die Restrukturierungsbemühungen von Konzernchefin McCoy haben bislang kaum Früchte getragen. Der Kosmetikanbieter hat im dritten Quartal schlechter als erwartet abgeschnitten.
Auch der Ölkonzern Exxon Mobile hatte Quartalszahlen vorgelegt. Trotz eines Gewinnrückgangs hatte der Konzern mehr verdient als erwartet, was die Aktie um 0,9 Prozent steigen ließ.
INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.545,75 -0,47 -73,01 S&P-500 1.756,55 -0,38 -6,76 Nasdaq-Comp. 3.919,71 -0,28 -10,91 Nasdaq-100 3.377,73 -0,23 -7,65
Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/4% 2-year 99 28/32 flat 0,309% flat 5/8% 3-Year 100 5/32 up 1/32 0,566% -1,4BP 1 1/4% 5-year 99 22/32 dn 1/32 1,318% +0,7BP 2% 7-Year 98 21/32 dn 2/32 1,956% +2,3BP 2 1/2% 10-year 99 20/32 dn 4/32 2,541% +1,4BP 3 5/8% 30-year 99 26/32 dn 1/32 3,635% +0,2BP
DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 10.03 Uhr Mi, 17.16 Uhr EUR/USD 1,3580 -0,96% 1,3711 1,3773 EUR/JPY 133,4989 -0,92% 134,7341 135,1951 EUR/CHF 1,2320 -0,08% 1,2330 1,2345 USD/JPY 98,3400 0,06% 98,2850 98,1840 GBP/USD 1,6033 0,04% 1,6027 1,6078 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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October 31, 2013 16:12 ET (20:12 GMT)
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