14.06.2015 13:38:39

Szenarien für Kapital-Verkehrskontrollen in Athens Schuldendrama

ATHEN (dpa-AFX) - Mit Milliardensummen hat die Kapitalflucht nach Medienberichten in Griechenland einen Punkt erreicht, der die Verhängung von Kapital-Verkehrskontrollen immer näher bringe. Nur eine Einigung mit den Gläubigern spätestens bis zur Sitzung der Eurogruppe am 18. Juni könne dies abwenden, meldeten Athener Zeitungen am Sonntag. Demnach hoben die Griechen allein vom 3. bis zum 5. Juni mehr als 1,2 Milliarden Euro von ihren Konten ab.

Und so könnte das Szenario bei Kapital-Verkehrskontrollen laut der konservativen Zeitung "Kathimerini" aussehen: Der Zentralbankchef informiert den Regierungschef, die Banken hätten kein Geld mehr. Ministerpräsident Alexis Tsipras informiert die EU und diese genehmigen die Kontrollen (capital controls). Innerhalb von zwei Stunden sind alle Banken informiert. Elektronische Geldüberweisungen (internet banking) werden gestoppt. Die Geldautomaten geben nur noch einen Höchstbetrag von etwa 100 Euro pro Tag und Konto aus. Bei Panik-Reaktionen könnten Banken für einige Tage schließen.

Ähnliche Maßnahmen waren 2013 während der Finanzkrise auf Zypern verhängt worden. Damals schlossen die Banken für einige Tage. In dieser Zeit konnten die Bürger höchstens 190 Euro täglich von ihren Konten abheben. Auslandsreisende durften höchstens 1000 Euro mit sich führen. Stufenweise wurden aber alle Kontrollen auf Zypern bis Anfang April 2015 wieder aufgehoben./tt/DP/zb

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