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04.04.2018 09:56:00
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Swiss Re und Softbank feilen weiter an Bündnis: Anteil nicht über 10 Prozent
ZÜRICH (dpa-AFX) - Die erwogene Beteiligung der Japaner an dem Rivalen des Weltmarktführers Munich Re (Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft) dürfte aber geringer ausfallen als bisher kolportiert. Der Anteil werde eine Höhe von 10 Prozent voraussichtlich nicht überschreiten, teilte der weltweit zweitgrößte Rückversicherer am Mittwoch zu seinem Investorentag in Zürich mit. Zuvor hatte laut Medienberichten eine Beteiligung von rund 25 Prozent im Raum gestanden.
An der Börse kamen die Nachrichten nicht gut an. Kurz nach Handelsbeginn in Zürich verlor die Swiss Re-Aktie rund 2,5 Prozent an Wert und war damit zweitschwächster Wert im Schweizer Leitindex SMI. Am Vortag hatten die Papiere noch 1,3 Prozent gewonnen. Seit ihrem Kurseinbruch nach den schweren Hurrikan-Schäden im September haben sie rund 14 Prozent zugelegt.
Die Swiss Re hatte Gespräche mit Softbank Anfang Februar zum ersten Mal bestätigt. Das "Wall Street Journal" hatte zu dem Zeitpunkt berichtet, die Japaner wollten rund 10 Milliarden US-Dollar in die Swiss Re investieren. Beim damaligen Börsenwert von rund 33 Milliarden Dollar und der Annahme, dass der Rückversicherer in diesem Zuge neue Aktien ausgeben würde, hätte dies einer Beteiligung von um die 25 Prozent entsprochen.
Derzeit ist die Swiss Re an der Börse 32,5 Milliarden Schweizer Franken wert - das sind rund 34 Milliarden Dollar oder 27,6 Milliarden Euro. Eine zehnprozentige Beteiligung würde beim derzeitigen Aktienkurs daher rund 3,4 Milliarden Dollar umfassen - nur rund ein Drittel der zuvor erwarteten Höhe.
Eine Kapitalerhöhung hatten die Schweizer bereits im Februar ausgeschlossen und bekräftigten diese Haltung nun beim Investorentag. Die Swiss Re sitzt wie andere große Rückversicherer auf überdicken Kapitalpolstern und kauft daher Jahr für Jahr eigene Aktien vom Markt zurück. Eine Kapitalerhöhung hätte daher nicht ins Bild gepasst. Auf welchem Weg Softbank an eine Beteiligung von 10 Prozent kommen soll, ist noch nicht klar. Das Unternehmen könnte die Aktien Schritt für Schritt am Markt kaufen.
Ob es dazu kommt, ist noch offen. Die Gespräche befänden sich immer noch in einem frühen Stadium, betonte Swiss Re. Und: Es bleibe ungewiss, ob und wie es zu einer Minderheitsbeteiligung oder strategischen Partnerschaft komme.
Unterdessen erkunden beide Seiten den Angaben zufolge eine mögliche Zusammenarbeit in mehreren Bereichen. Dabei könnte Softbank Zugang zu den riesigen Datenbeständen des Rückversicherers erhalten. Für Swiss Re könnte eine Kooperation im Rahmen des Ausbaus der Unternehmensversicherungs-Sparte interessant sein.
Unterdessen erwarten die Schweizer bessere Aussichten für die Rückversicherungsbranche. Steigende Preise im Schaden- und Unfallgeschäft und höhere Zinsen dürften dem Unternehmen zugutekommen, sagte Konzernchef Christian Mumenthaler.
Die Branche hatte bis 2017 mit einem mehrjährigen Preisverfall im Schaden- und Unfallgeschäft zu kämpfen. Die Kapitalschwemme in der Branche und das damit einhergehende Überangebot an Rückversicherungsschutz hatte die Prämien immer weiter sinken lassen. Zusätzliches Geschäft rechnete sich für die Konzerne oft nicht mehr, weil die Prämien aus ihrer Sicht nicht die zu schulternden Risiken abdeckten. Nach den schweren Schäden durch die Hurrikan-Serie in den USA und weiteren Katastrophen zog das Prämienniveau zum Jahreswechsel aber erstmals seit langem wieder an./stw/nas/das
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