Corona-Schäden |
30.04.2020 10:20:00
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Swiss Re-Aktie fällt: Corona-Krise brockt Swiss Re Quartalsverlust ein
Im ersten Quartal schlug vor allem die Absage und Verschiebung von Veranstaltungen bei der Swiss Re teuer zu Buche. Dazu zählte auch die Verschiebung der Olympischen Sommerspiele in Tokio, die nun erst 2021 stattfinden sollen. Insgesamt bezifferte das Unternehmen die verbuchten Schäden infolge der Covid-19-Krise auf 476 Millionen Dollar vor Steuern.
Hinzu kamen hohe Schäden durch Naturkatastrophen. Der Abschwung an den Kapitalmärkten schlug bei dem Rückversicherer mit rund 300 Millionen Dollar zu Buche. Unterdessen steigerte das Unternehmen seine Nettoprämien und Honorareinnahmen um sieben Prozent auf rund 9,6 Milliarden Dollar.
Als positive Entwicklung meldete die Swiss Re, dass sie bei der Vertragserneuerung mit Erstversicherern zum 1. April im Schaden- und Unfallgeschäft höhere Preise durchsetzen konnte. Nominal seien die Preise um acht Prozent gestiegen. Das lag vor allem an dem Geschäft von Windsturmrisiken in Japan, wo zuvor mehrere Taifune immense Schäden angerichtet hatten. Rückversicherungsschutz sei in diesem Segment für die Swiss-Re-Kunden um mehr als 50 Prozent teurer geworden, hieß es.
"Die Covid-19-Pandemie ist noch lange nicht vorbei und sie wird weitreichende Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft haben", sagte Konzernchef Christian Mumenthaler. Angesichts der Debatte um die Rolle der Versicherungsbranche in solchen Krisen forderte er eine bessere Zusammenarbeit von Politik und Unternehmen der Branche. "Längerfristig müssen wir aus der gegenwärtigen Situation Lehren ziehen und nach Lösungen im Sinne öffentlich-privater Partnerschaften suchen, damit die Gesellschaft disruptive Ereignisse dieses Ausmaßes in Zukunft besser bewältigen kann."
Versicherer und Rückversicherer stehen international unter Druck, dass sie im Zuge der von vielen Firmenkunden abgeschlossenen Betriebsausfallpolicen auch für die behördlich angeordneten Firmenschließungen zahlen sollen - obwohl Pandemien in vielen Versicherungsverträgen nicht inbegriffen sind. Mit dieser Forderung hat unter anderem US-Präsident Donald Trump die Branche beunruhigt, die Debatte läuft aber auch in Deutschland. So macht der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Druck auf die Versicherer. Zu spüren bekommen haben das unter anderem die Allianz und die Versicherungskammer Bayern.
An der SIX verliert die Aktie von Swiss Re am Donnerstag an Boden. Aktuell geht es um 2,9 Prozent auf 71,60 Franken südwärts.
/stw/jha/
ZÜRICH (dpa-AFX)
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