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Super Micro Computer-Aktie in Rot: Analyst trotz Rettung der Börsennotierung weiter vorsichtig

Super Micro Computer-Aktie in Rot: Analyst trotz Rettung der Börsennotierung weiter vorsichtig

• Super Micro Computer mit ersten Fortschritten
• Analyst sieht noch großen Änderungsbedarf bei Struktur der Unternehmensführung
• Vorerst keine Einstufung für Super Micro-Aktie


Die Aktie von Super Micro Computer legte am Dienstag an der NASDAQ um satte 31,24 Prozent zu und schloss bei 28,27 US-Dollar. Der Kursanstieg folgte auf die Ankündigung, dass ein Delisting vorerst abgewendetwerden konnte, indem das Unternehmen einen Compliance-Plan präsentiert hat, der unter anderem die baldige Vorlage des Jahresberichts für das abgelaufene Geschäftsjahr und des Quartalsberichts für das jüngst beendete Jahresviertel vorsieht. Diese Schritte sollen die Anforderungen der NASDAQ für eine fortgesetzte Börsennotierung erfüllen. Zudem wurde auch die Ernennung von BDO USA als neuer unabhängiger Wirtschaftsprüfer bekanntgegeben, nachdem EY vor einigen Wochen das Handtuch geworfen hatte.

Analyst: Weitere Reformen für vollständige Rückkehr des Anlegervertrauens benötigt

Northland-Analyst Nehal Chokshi sieht vor allem in der Ernennung der neuen Wirtschaftsprüfer einen "Nettogewinn" für das Unternehmen. "Die Ernennung von BDO ist ein erster Schritt zur Wiederherstellung des Vertrauens der Anleger in die historischen Finanzzahlen von SMCI", erklärte er laut "TipRanks". Dennoch betonte der Analyst, dass Super Micro noch viel Arbeit vor sich habe, um das Anlegervertrauen wieder vollständig herzustellen. Dabei hob er vor allem den Bereich der Corporate Governance hervor.

So würden laut Chokshi weiterhin fundamentale Herausforderungen im Bereich der Unternehmensführung von Super Micro bestehen. Besonders kritisch sieht er dabei das derzeitige Verhältnis zwischen Vorstand und Management, denn Unternehmensgründer Charles Liang fungiert bei Super Micro sowohl als CEO als auch als Vorstandsvorsitzender und Präsident. Laut dem Experten müssten jedoch die Governance- und Aufsichtsfunktionen des Vorstands neu geregelt werden. Er empfiehlt unter anderem, die Rollen von CEO und Vorstand klar zu trennen, da dies "zu produktiverem Personal führen und sich als ein Nettogewinn" für die Zukunft des Unternehmens erweisen würde. Die bessere Trennung von operativer und überwachender Verantwortung könnte zudem "offene Fragen der Unternehmensführung" lösen, die laut Chokshi den Rücktritt des bisherigen Wirtschaftsprüfers EY maßgeblich beeinflusst hätten. Der Northland-Analyst glaubt, dass die mangelnde Unabhängigkeit zwischen Vorstand und Management eine angemessene Aufsicht bisher erschwert habe.

Unsicherheit bleibt: Northland-Analyst gibt vorerst keine Empfehlung für Super Micro-Aktie

Nachdem Chokshi laut "TipRanks" für Super Micro Computer Mitte Oktober - als bereits erste Vorwürfe der Bilanzmanipulation aufgekommen waren - noch ein "Outperform"-Rating mit einem Kursziel von 130 US-Dollar vergeben und eine gute Gelegenheit zum Einstieg gesehen hatte, warnte er nun also vor zu viel Euphorie der Anleger angesichts der ersten Fortschritte des Unternehmens. Eine Bewertung will der Northland-Analyst aktuell nicht mehr vornehmen: Sowohl das Rating als auch das Kursziel wurden vorerst ausgesetzt.

Die Super Micro-Aktie zeigte sich am Mittwoch im NASDAQ-Handel 8,74 Prozent tiefer bei 25,80 US-Dollar.

Redaktion finanzen.at

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