EU-Zuckermarktverordnung 12.02.2018 11:24:41

Südzucker-Aktie unter Druck: Südzucker stellt sich auf schwere Zeiten ein

Südzucker-Aktie unter Druck: Südzucker stellt sich auf schwere Zeiten ein

"Uns steht nun eine schwierige Übergangsphase von mindestens zwei Jahren Dauer bevor", sagte Finanzvorstand Thomas Kölbl der "Börsen-Zeitung" (Samstag). Branchenkenner gehen davon aus, dass der Wettbewerb steigen und die Preise sinken werden. Erschwerend komme der unerwartet deutliche Rückgang der Zuckerpreise auf dem Weltmarkt hinzu, seit das Quotensystem weggefallen ist.

Die Zuckermarktordnung war im Herbst 2017 ausgelaufen. Sie hatte fast fünf Jahrzehnte lang Produktionsquoten und Mindestpreise für Zuckerrüben reguliert. Die Südzucker-Aktie verliert am Montag auf XETRA zeitweise mehr als 3 Prozent und ist damit klares Schlusslicht im MDAX, der zeitgleich fester notierte. Mit einem Tagestief von 14,61 Euro markierten die Papiere des Zuckerkonzerns den niedrigsten Stand seit April 2016. Allein seit Jahresbeginn 2018 haben die Anteilsscheine fast 20 Prozent an Wert eingebüßt.

"Nach der Übergangsphase werden wir unsere Stärken ausspielen", sagte Kölbl. Dazu gehöre die deutlich verbesserte Auslastung der Fabrikkapazitäten. Früher habe die Kampagne - die entscheidende Kennziffer für die Auslastung - von Südzucker im Schnitt bei 100 Tagen gelegen. "Unser Ziel ist es, auf mehr als 120 Tage zu kommen. In der aktuellen Kampagne kommen wir auf über 130 Tage."

Außerdem will das Unternehmen seinen Marktanteil steigern. "In der alten Zuckerwelt hatten wir einen Marktanteil von rund 25 Prozent in der EU. Mittelfristig gehen wir davon aus, dass wir absolut mehr verkaufen werden und unser Marktanteil relativ steigen wird."

Obwohl Kölbl - wie viele Manager der Branche - gern bei der alten Marktordnung geblieben wäre, sieht er auch Vorteile im neuen System: "Die Zuckerindustrie hat nun mehr Absatzmöglichkeiten." Als regionalen Schwerpunkt möglicher Exporte "haben wir vor allem die nordafrikanischen Länder identifiziert". Dort gebe es eine hohe Nachfrage.

Auch die börsennotierte Südzucker-Tochter CropEnergies wird derzeit von starken Preisschwankungen für Bioethanol und gestiegenen Rohstoffkosten gebeutelt. Das Unternehmen rechnet deshalb trotz eines Umsatzanstiegs weiterhin mit einem Ergebnisrückgang in dem noch bis Ende Februar laufenden Geschäftsjahr 2017/18, wie es im Januar bei der Vorlage der Geschäftszahlen hieß.

Seit ihrem Rekordhoch bei 11,76 Euro im September 2017 waren die Cropenergies-Papiere um fast die Hälfte ihres Wertes eingebrochen. Am Montag unternahmen sie mit einem Plus von 0,63 Prozent auf 6,35 Euro einen Stabilisierungsversuch. /zb/DP/edh

MANNHEIM (dpa-AFX)

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Bildquelle: ah

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