20.12.2016 21:07:56
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Südwest Presse: Leitartikel zu dem Attentat in Berlin
Ulm (ots) - Deutschland ist getroffen - aber die Deutschen stehen
nicht unter Schock. Das ist am Tag nach dem schrecklichen Anschlag
von Berlin das vorherrschende Gefühl. Die Menschen reagieren mit
einer Mischung aus gelassener Gefasstheit und Trotz auf die
Todesfahrt am Breitscheidplatz. Die vergangenen Monate haben ihre
Spuren hinterlassen. Längst ist den Bürgern dieses Landes klar, dass
der Terror kein einmaliges Ereignis ist. Er vergeht nicht so bald wie
eine lästige Erkältung oder eine Grippe. Die Krankheit Terror bleibt.
Der Zustand der Unsicherheit, der Bedrohung wird uns noch auf Jahre
oder gar Jahrzehnte begleiten. Mit dem Attentat vor der
Gedächtniskirche steht Berlin jetzt in einer Reihe mit Paris, mit
Brüssel, London und Madrid. Ist das ein Grund, unser Leben zu ändern?
Aufzugeben und sich in Häuser und Wohnungen zu verkriechen? Auch
angesichts dieses Anschlags kann die Antwort nur "Nein" heißen.
Unsere Weihnachtsmärkte müssen wieder öffnen, in unseren Stadien muss
weiter Fußball gespielt werden, in unseren Städten sollen Menschen
arbeiten, feiern, genießen können. Feige haben Terroristen Leben
ausgelöscht. Wir dürfen ihnen nicht auch noch erlauben, dass die
Angst vor dem Bösen unser Lebensgefühl lähmt. Das gelingt allerdings
nur, wenn wir nicht allein über Konsequenzen reden, sondern Taten
unsere innere Entschlossenheit demonstrieren: mehr Polizeipräsenz,
Kontrollen und Sperrungen gefährdeter Plätze, mehr Zivilcourage.
Freiheit entfaltet sich immer in Sicherheit. Je stärker die Angriffe
von außen werden, desto stärker müssen wir sie schützen. Dabei ist
die Entscheidung über die richtigen Mittel immer eine politische
Gratwanderung: Wie stark beschneiden wir mit strengeren
Sicherheitsgesetzen genau die Freiheit, die wir bewahren wollen? Doch
es gibt keine andere Chance. Zu allem entschlossene Attentäter und
Mörder lassen sich von ihren Plänen nicht durch bloßes Zureden
abbringen. Sie müssen gestellt werden mit jedem möglichen legalen
Mittel, das uns zur Verfügung steht.
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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218
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