09.03.2016 21:37:38
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Südwest Presse: KOMMENTAR · VON DER LEYEN
Den Ungereimtheiten auf der Jagd nach Prominenten, die sich angeblich ihren Doktortitel erschlichen haben sollen, hat die Medizinische Hochschule Hannover ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Immerhin ein halbes Jahr benötigte das Gremium der Uni, um die 62 Seiten dünne Doktorarbeit von Ursula von der Leyen zu prüfen. Und kam dann zu einem Urteil, das alles offen lässt: Es habe Fehler, aber kein Fehlverhalten gegeben. Also bleibt die Ministerin weiterhin Frau Doktor. Der akademische Titel hat vielleicht ein paar Kratzer abbekommen, aber was soll's: Die Uni hat ihre Unabhängigkeit bewiesen, die Ministerin kann nahezu unbeschadet weiter arbeiten. Und das mehr oder weniger erstaunte Publikum fragt sich: Welcher Sinn wohnte dieser Veranstaltung nun inne? Wie bereits im Fall Schavan bleibt ein schaler Nachgeschmack, wenn nach Jahrzehnten Kommissionen jedes Zitat und Komma danach abklopfen, ob es korrekt verwendet worden ist oder nicht. Wissenschaftliche Arbeiten werden bereits zum Zeitpunkt ihrer Entstehung mehrfach begutachtet und geprüft. Dafür stehen die Universitäten und Doktorväter mit ihrem guten Namen. Sie vergeben am Ende den Doktortitel und sie sind verantwortlich, ob die Arbeiten den Anforderungen genügen. Es ist deshalb an der Zeit, dass die Universitäten ihre Methodik auf den Prüfstand stellen. Die nachträgliche Hatz schädigt den Ruf aller Beteiligten und hilft niemandem.
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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218
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