26.12.2014 20:07:58
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Südwest Presse: KOMMENTAR · UKRAINE
Es ist klar: Friedensgespräche in der Ukraine brauchen Geduld. Obwohl die Zahl der Opfer fast täglich steigt, fehlt es an politischem Willen. Noch haben die Kompromisslosen das Wort - ob sie sich aus Donezk melden oder aus dem Parlament in Kiew, wo kürzlich eine satte Mehrheit für den Abschied von der Blockfreiheit stimmte - und damit für eine weitere Zuspitzung des Konfliktes. Beide Seiten fürchten, mit Zugeständnissen Einfluss zu verlieren. So wundert es nicht, dass der Versuch, Tage vor dem orthodoxen Weihnachtsfest dem Frieden näher zu kommen, gescheitert ist. Beide Seiten einigten sich nur auf das, was ihnen unmittelbar nützt: den Austausch von Gefangenen. Den eingeschlossenen Zivilisten im Kriegsgebiet hilft das nicht. Sie wissen nicht mehr, wie sie ohne Strom und Heizung, ohne warmes Wasser und ohne die bis vor kurzem aus Kiew überwiesenen Renten durch den eisigen Winter kommen. Im Stich gelassen werden sie von Rebellen und Regierung. Das Tragische an diesem Konflikt ist: von der politischen Erstarrung hoffen beide Seiten zu profitieren. Weil militärisch keiner den Konflikt entscheiden kann, soll Bewegungslosigkeit den Vorteil bringen. Die Separatisten, und mit ihnen Moskau, wollen sich Einfluss sichern durch jederzeit aktivierbares Drohpotenzial; und Kiew setzt darauf, dass der Westen den Kontrahenten über Sanktionen in die Knie zwingt. Schlechte Chancen für den Frieden.
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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218
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