21.05.2013 19:32:57
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Südwest Presse: KOMMENTAR · SYRIEN
Die Gewalt eskaliert im Jahrestakt. Im ersten Jahr ließ das Assad-Regime die friedlichen Demonstranten auf Syriens Straßen zusammenschießen. Im zweiten Jahr bombte die Armee ganze Städte in Schutt und Asche. Im dritten Jahr frisst sich der Konflikt nun in die gesamte Region hinein. Libanon und Irak taumeln bereits. Auch die stabileren Rivalen - Iran und Golfstaaten sowie Iran und Türkei - lassen bei ihrem Poker um die künftige Machtverteilung im Nahen und Mittleren Osten keinen Willen zum Einlenken erkennen. Gleichzeitig schieben sich die konfessionell-ethnischen Bruchlinien Syriens in einen alawitisch-schiitischen Küstenstreifen mit Damaskus, ein sunnitisches Rebellenareal im Norden sowie eine kurdische Enklave im Osten immer weiter in die übrige Region hinein. Die irakischen Kurden warten nur auf einen günstigen Moment, um ihre Unabhängigkeit von Bagdad offiziell zu erklären. Im Irak bekämpfen sich Radikale der sunnitischen und schiitischen Bevölkerungsteile wieder mit einer Brutalität, die an die schlimmsten Bürgerkriegsjahre nach dem Sturz von Saddam Hussein erinnert. Autobomben, Angriffe auf Gotteshäuser sowie Geiselerschießungen gehören zum blutigen Alltag, während der inkompetenten Regierung in Bagdad die Zügel mehr und mehr entgleiten. Ähnlich brisant auch das Bild in Beirut. Die Hisbollah agiert in Syrien nun offen als Kriegspartei und könnte den Libanon erneut auf eigene Faust in einen Krieg hineinziehen - wie schon 2006 gegen Israel. Eine internationale Syrien-Konferenz soll nun versuchen, dem Morden Einhalt zu gebieten. Wenn sie scheitert, werden wohl bald alle Dämme brechen.
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Pressekontakt: Südwest Presse Lothar Tolks Telefon: 0731/156218
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