16.07.2013 19:53:58
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Südwest Presse: KOMMENTAR · STROMVERSORGUNG
Preiswert an der Börse, teuer für Verbraucher und Kraftwerksbetreiber zahlen drauf, wenn sie Altanlagen laufen lassen: So lässt sich das Dilemma der Energiewende kurz umschreiben. Hauptgrund: Die Politiker in Bund und Ländern haben es versäumt, sich auf ein langfristiges Konzept zu einigen und es umzusetzen. Das Ärgerlichste daran, mittelständische Wirtschaft und Privathaushalte tragen die Hauptlast. Die schrillsten Auswüchse: An sonnigen Sonntagen bezahlen die Deutschen Millionenbeträge dafür, dass die Kilowattstunden Abnehmer finden. An Wintertagen gibt es Engpässe, weil Kraftwerke nicht so rasch verfügbar sind, wenn etwa plötzlich der Wind einschläft. Dabei ist klar, was passieren muss: Wer auf erneuerbare Energien setzt, muss regulierend in das Stromversorgungssystem eingreifen. Sonst schafft er Überkapazitäten, die allen Beteiligten massive, vor allem finanzielle Probleme bereiten. Er muss dafür sorgen, dass Stromproduktion vorgehalten wird, die einspringt, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint. Das gibt es nicht zum Nulltarif. Längerfristig müssen Anlagen bereitstehen, die schnell an- und abgeschaltet werden können. Die Stromunternehmen verhalten sich daher korrekt, wenn sie Kraftwerke abstellen, die nur Geld kosten. Stromausfälle sind deshalb noch keineswegs zu befürchten. Dafür sind die Überkapazitäten zu üppig. Versäumt haben die Konzerne, in Strukturen der umweltfreundlichen und letztlich preiswerteren Energieversorgung zu denken. Kleinere, effiziente Kraftwerke und dezentrale Solar-, Wind- und Biomasseanlagen passen zusammen. Das jetzige Modell ist ein kostspieliger Holzweg.
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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218
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