03.01.2016 20:32:37
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Südwest Presse: KOMMENTAR · SAUDI-ARABIEN
Man braucht nicht lange zu rätseln, was die saudischen Herrscher zu ihrem blutigen Neujahrsauftakt bewogen haben mag. Den Mächtigen in Riad ging es vor allem darum, mit der Exekution des schiitischen Predigers Nimr al-Nimr ein spektakuläres Fanal zu setzen. Ihn betrachtete das Königshaus als Aufwiegler des Iran auf eigenem Territorium. Mit seiner Hinrichtung will Saudi-Arabien demonstrieren, dass es bereit ist, seine Rivalität mit der Islamischen Republik noch ganz anders eskalieren zu lassen. Und so entwickelt sich das Königreich für Europa und die USA immer mehr von einem problematischen zu einem unkalkulierbaren Verbündeten. Denn die saudische Besessenheit setzt seit dem Amtsantritt von König Salman und seiner beiden aggressiven Kronprinzen immer neue Brandherde in einer Region, die schon jetzt an ihren inneren Wirren zugrunde zu gehen droht. Der Jemenkrieg ist eine politische, militärische und humanitäre Katastrophe. Der Umgang mit der eigenen schiitischen Minderheit wird immer provokanter. Brüssel und Washington dagegen müssen erleben, dass ihre Appelle zu mehr Kompromissbereitschaft, Respekt für Menschenrechte, Toleranz und Meinungsfreiheit wirkungslos verhallen. Kein Wunder - denn solange sich die westlichen Waffenverkäufer in Riad die Klinke in die Hand geben, wird Saudi-Arabien seinen Kurs nicht ändern.
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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218
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