19.10.2015 20:37:38

Südwest Presse: KOMMENTAR · PEGIDA

Ulm (ots) - KOMMENTAR · PEGIDA

Galgenvögel Pegida marschiert, zelebriert in abstoßender Weise den ersten Jahrestag der organisierten Dumpfheit und verhöhnt den freiheitlichen Staat. Jene, die sich scheinheilig um das Abendland sorgen, das ohnehin nie so christlich war, wie es seine selbsternannten Hüter wähnen, bemänteln mit ihren mediokren Argumenten ihr eigentliches Ziel: Hass zu säen und all jene in Misskredit zu bringen, die nicht in ihr grobgestricktes Weltbild passen: Migranten, Muslime, Linke, Politiker jeder Couleur, die sich ernsthaft um eine Gesellschaft bemühen, in der jeder einen Platz findet - sogar die Gegner, denen Liberalität nicht in den Kram passt. Viel zu lange hat der Staat weggeschaut und versucht, die widerlichen Aufmärsche als Spinnerei abzutun. Doch Hetzparolen sind kein Dresdener Lokalkolorit, sie fördern eine radikalisierte Stimmung, die jederzeit in blinde Gewalt münden kann - an jedem Ort in Deutschland. Davon zeugen 520 Angriffe auf Asylbewerbereinrichtungen in diesem Jahr ebenso wie das feige Attentat auf Henriette Reker in Köln. Nun mahnt Bundesjustizminister Heiko Maas: Wer Straftaten begeht, hat Konsequenzen zu gewärtigen. Das ist kaum mehr als der Versuch eines aufgescheuchten Lehrers, seine Pappenheimer in den Griff zu bekommen. Doch hier demonstriert keine Rasselbande, da sind veritable Galgenvögel darunter. Um ihrer habhaft zu werden, ist es vielleicht schon zu spät - Köln wäre erst der Anfang gewesen.

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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218

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