27.10.2014 19:37:59
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Südwest Presse: KOMMENTAR · EXTREMISMUS
Wer im Dunstkreis deutscher Fußballstadien für in der Verfassung verankerte Werte wie Respekt und Toleranz eintritt, muss aufpassen. Sonst bezieht er Prügel von rechtslastigen Hooligans. "Nazi-Hools" wollen in der Fan-Kurve nur eine Ideologie zulassen - ihre eigene. Dem DFB und den Vereinen sind die Probleme bekannt. Doch das Rezept der meisten Funktionäre dagegen heißt wegsehen und totschweigen. Zweitligist München 1860, der die Initiative "Löwen-Fans gegen Rechts" unterstützt, ist eine von wenigen Ausnahmen. Dort setzen sich Anhänger offen mit Rassismus und Nazi-Verherrlichung auseinander. Was jetzt in Köln eskaliert ist, gehört aber in nicht so spektakulärem Ausmaß zum Alltag des Profi-Fußballs. Gewaltverliebte und Rechtsextreme gehen Bündnisse ein und nutzen die Massenveranstaltungen als Bühne. Bei einigen Vereinen - Borussia Dortmund etwa - sind die Verbindungen von "Ultras" in der Fankurve zu Neo-Nazis in der Gesellschaft bekannt. Dagegen getan wird kaum etwas. Das ist beschämend für die Vereine, den DFB und auch die angehimmelten Kicker im Weltmeister-Land. Staat und Steuerzahler jedoch dürfen nicht auch noch akzeptieren, dass Polizisten die Leidtragenden sind und ihre Einsatzkosten der Allgemeinheit aufgebürdet werden. Profi-Fußballclubs sind mittelständische, profitorientierte Unternehmen. Für tolerierte Fehlentwicklungen in ihrem Umfeld haben sie geradezustehen.
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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218
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