27.06.2013 19:44:58
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Südwest Presse: KOMMENTAR · EU
Jeunesse dorée, die vergoldete Jugend - dieses Bild stand einmal für eine lebenslustige Jugend, für Genusssucht, Selbstverliebtheit, für ein Leben im Nichtstun. In Frankreich, Italien, in den romanischen Staaten war es gegenwärtig. Wie weit ist die Jugend heute besonders in den Mittelmeer-Staaten von einer Realität entfernt, in der solche Bilder entstehen konnten! Nichtmal jeder zweite junge Mensch findet in Spanien und Griechenland nach der Ausbildung einen Arbeitsplatz. Eine Europäische Union, die sich sonntags als "Wertegemeinschaft" selbst beweihräuchert, die sich alltags aber seit Jahren nur noch in Krisenbewältigung und Gefahrenabwehr ergeht, wird dieser Situation nicht gerecht. Die strukturellen Schieflagen, in die sich einige EU-Staaten unter den Augen aller Partner manövriert haben, müssen gewiss überwunden werden. Doch der Preis, gleichzeitig eine halbe Generation von Jugendlichen der Perspektivlosigkeit zu überlassen, der ist zu hoch dafür. Die sechs Milliarden, die jetzt nach langem Tauziehen aus verschiedenen Töpfen zusammengekratzt werden, um junge Menschen in Arbeit zu bringen, können da nur ein Anfang sein. Von einer Billion Euro, auf die man sich für die mittelfristige Finanzplanung verständigt hat, sind das gerade sechs Promille. Doch die Akzeptanz des historischen Projekts EU hängt zwar gewiss von der Rettung seiner Währung ab - aber auch von der Fähigkeit, soziale Verwerfungen zu vermeiden.
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