29.10.2015 21:17:39
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Südwest Presse: KOMMENTAR · CHINA
Es ist eine Kehrtwende um 180 Grad. Die KP China schafft die Ein-Kind-Politik ab. Freiheit in der Familienplanung, von der bisher allenfalls Bauernfamilien oder linientreue und wirtschaftlich potente Städter profitierten, gelten nun für alle. Für die Kommunisten geht es ums Ganze: Die bisherige Bevölkerungspolitik bedroht den rasanten Aufstieg des Schwellenlandes - und damit die politische Legitimität der Staatsführung. Wurden Ende der 70er Jahre das starke Bevölkerungswachstum und die damit verbundenen Hungersnöte als Entwicklungshemmnis angesehen, dem die Partei nur mit drakonischen Eingriffen in das Leben der Menschen Herr zu werden glaubte, ist heute der fehlende Nachwuchs das Problem. China altert dramatisch. Die Kosten der Vergreisung sind für die Gesellschaft immer schwerer zu stemmen. Die Familiensolidarität ist bereits aufs Äußerste strapaziert. Genauso gravierend für das Land: Der aufstrebenden Wirtschaft fehlen Arbeiter, vor allem qualifizierte. Das gefährdet den Traum vom neuen starken China, das mitbestimmen will im Kreis der Mächtigen. Deshalb sollen junge Frauen nun vermehrt gebären. Die Partei wünscht es sich so im neuen Fünf-Jahres-Plan. Doch Frauen fehlen. In Folge der Ein-Kind-Politik wurden vor allem weibliche Föten abgetrieben. Und viele Frauen, die gerade ins Berufsleben eingestiegen sind, träumen möglicherweise einen ganz eigenen Traum: den von Aufstieg und Konsum. Ein zweites Kind hat da nicht immer Platz. Die junge Generation ist auch in China nicht mehr bereit, eigene Bedürfnisse hinter das Wohl des Staates zu stellen.
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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218
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