17.03.2015 21:17:57
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Südwest Presse: KOMMENTAR · ARBEITSWELT
Stress am Arbeitsplatz gefährdet die Gesundheit, warnte die Bertelsmann Stiftung am Montag. Gestern nun meldete die DAK das Ergebnis einer neuen Studie: Demnach greifen in Deutschland Millionen Beschäftigte im Job zu Pillen. Stress könnte die Ursache sein, Pillenschlucken die Therapie derjenigen, die keinen anderen Ausweg sehen. Dabei sind es nicht in erster Linie die Chefs, die ohne jede medizinische Notwendigkeit zu verschreibungspflichtigen Medikamenten greifen. Es sind eher die Beschäftigten, die um ihren Arbeitsplatz fürchten und unter einem hohen Druck stehen. Sie versuchen mit Betablockern, die eigentlich den krankhaft erhöhten Blutdruck senken sollen, ihre Nervosität zu senken. Oder schlucken Antidepressiva, um das Gedächtnis in Schwung zu bringen. Alles nichts Neues: Seit Jahren schon wird an Schulen und Hochschulen "gedopt", um bessere Leistung zu bringen. Genau dieses Motiv sollte Anlass zur Sorge sein: Während Alkohol am Arbeitsplatz vorwiegend ein Suchtproblem des Konsumenten ist, sind Aufputschmittel und Co. ein Armutszeugnis für diejenigen, die Druck erzeugen - Arbeitgeber, Eltern, Lehrer. Doch auch Überlastung entschuldigt nicht den Griff zur Pille mit all ihren Risiken und Nebenwirkungen. Was diese betrifft, sind Ärzte und Apotheker gefragt - sie sollten besser darüber informieren und genauer hinschauen, wenn Medikamente missbraucht werden.
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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218
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