28.12.2014 18:27:58
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Südwest Presse: KOMMENTAR · AFGHANISTAN Bittere Bilanz
Ulm (ots) - Nach 13 Jahren endet zum Jahresende der Kampfeinsatz
der Nato in Afghanistan. Aus deutscher Sicht bedeuten diese 13 Jahre
einen fatalen Mentalitätswandel: die jahrzehntelang undenkbare
Normalisierung des Krieges in den Köpfen und in der politischen
Praxis. Beharrlich gegen diese Entwicklung gestemmt hat sich alleine
die Linkspartei, der aufgrund ihrer Haltung nur zu gerne die
Regierungsfähigkeit abgesprochen wird. Die anderen politischen Kräfte
äußern dagegen immer lauter den Wunsch, militärische Expeditionen in
alle Teile der Welt als regulären Bestandteil deutscher Außen- und
Bündnispolitik zu begreifen. Dabei ist die Bilanz dieses Einsatzes so
bitter, dass sie allen künftig als Lehre dienen müsste: Aus deutscher
Sicht sind das 55 Tote, unzählige verwundete und noch mehr
traumatisierte Soldaten, der verheerende Luftangriff von Kundus und
eine bizarre Debatte, die den Begriff des Helden wieder salonfähig
gemacht hat. Es gibt ein Ehrenmal und die Einsicht, dass die
Bundeswehr für die Pläne so manchen Verteidigungspolitikers schlecht
gerüstet ist. Ob dieser Kampfeinsatz zumindest den Afghanen geholfen
hat, wird die Zukunft zeigen. Trotz einzelner Erfolge stehen die
Zeichen schlecht: Die Korruption blüht wie der Schlafmohn, von echter
Demokratie, die der Westen mit militärischen Mitteln exportiert, ist
das Land weit entfernt. Der Abzug kommt deshalb spät. Zu spät. Doch
das ist immer noch besser als nie.
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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218
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