01.02.2015 18:57:58
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Südwest Presse: KOMMENTAR · AFD
Auf die "Altparteien" schauen die Mitglieder der Alternative für Deutschland (AfD) mit Verachtung herab. Sich selbst sehen sie mehr als Bürgerbewegung. Doch auf dem Weg zu einer ganz normalen Partei sind sie am Wochenende ein ganzes Stück vorangekommen: Ab Dezember gibt es nur noch einen Vorsitzenden und einen Generalsekretär. Klare Verhältnisse und eine Organisationsstruktur, die Bernd Lucke ganz auf sich selbst zugeschneidert hat, auch wenn er noch die Diva spielt und sich nicht festlegen will, ob er überhaupt kandidiert. Von Anfang an war Lucke das Gesicht der AfD, auch wenn immer wieder offensichtlich wurde, welch heterogener Haufen sich da zusammengefunden hat. Zunächst einte ihn die Ablehnung des Euro und das allgemeine Schelten auf "die Politiker". Auf die Dauer ist das zu wenig. Kein Wunder, dass die Partei in Umfragen auf dem absteigenden Ast ist, zumal sie nicht geklärt hat, wie nahe sie am rechten Rand steht. Die Konzentration auf einen Vorsitzenden war zwangsläufig. Es muss sich aber noch erweisen, ob Lucke die verschiedenen Parteiströmungen einen kann. Ansonsten dürfte die AfD schon bald auseinanderbrechen. Der Volkswirtschafts-Professor wird es schwer haben, da ihm Charisma ebenso fehlt wie das Talent zur Teamarbeit. Die eigentliche Zerreißprobe droht aber bei der Erarbeitung eines Parteiprogramms. Da ist in den nächsten Monaten viel Streit programmiert.
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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218
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