09.11.2014 19:18:00
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Südwest Presse: KOMMENTAR · 25 JAHRE MAUERFALL
Niemand hat die Absicht, die Mauer zu vergessen. Bei aller Freude über die Grenzöffnung vor 25 Jahren und die Rückkehr zur Normalität des wiedervereinigten Vaterlandes bleibt es unsere Pflicht, immer wieder an jenes Monstrum des Kalten Krieges zu erinnern, das seine Schöpfer zynisch den "antifaschistischen Schutzwall" nannten. Und an das Wunder der friedlichen Revolution in der DDR, den gewaltfreien Umsturz eines bis an die Zähne bewaffneten Regimes. Die Mauer und die Jahrzehnte währende Teilung Deutschlands übersteigen inzwischen die Vorstellungskraft nachwachsender Generationen in Ost und West. Selbst wenn auch heute noch nicht alle Wunden der Spaltung aus dem Berliner Stadtbild getilgt sind, fällt es jungen Menschen zusehends schwer, sich in eine Zeit zurückzuversetzen, die von Konfrontation, Unfreiheit und Entbehrung geprägt war. Schon deshalb muss am Schicksalstag der Deutschen dieser Epoche gedacht werden. Erinnerung braucht Zeit und Raum, sie braucht Orte wie die noch verbliebenen Mauerreste und andere authentische Gedenkstätten. Ja, der Rausch jener Wahnsinnsnacht vom 9. November 1989 ist verflogen, und eine nationale Nabelschau sollten wir uns nicht leisten. Doch die Mahnung, für Frieden, Freiheit, Menschenrechte und Demokratie aufzustehen, ist nicht nur in Europa gerade wieder höchst aktuell. Mehr noch: Sie bleibt der Welt wohl auf Dauer erhalten.
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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218
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