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23.06.2013 19:53:59

Südwest Presse: Kommentar zu Snowden

Ulm (ots) - Edward Snowden hat sich gerade noch rechtzeitig dem langen Arm der US-Justiz entzogen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die US-Regierung in Hongkong einen Auslieferungsantrag stellen würde. Doch damit ist die entscheidende Frage nicht beantwortet, nämlich ob Edward Snowden als Held oder Verräter einzustufen ist. In den USA jedenfalls hat sich ein klarer Konsens herauskristallisiert: Das Negative überwiegt. Zwar mag es ehrenwert und ungeheuer mutig sein, dass ein junger IT-Experte, der den Geheimdiensten wichtige Informationen im Kampf gegen den internationalen Terrorismus geliefert hat, von seinem Gewissen geplagt wurde. Dass Snowden buchstäblich den Rest seines Lebens riskierte, um die zwielichtigen Überwachungsmethoden der Geheimdienstbehörde NSA bloßzulegen, wird von vielen bewundert. Doch die meisten Amerikaner sind überzeugt, dass Snowdens Prinzipientreue in keinem Verhältnis steht zum Schaden, den er der nationalen Sicherheit zugefügt haben soll. Das sehen natürlich die Geheimdienste und allen voran Präsident Barack Obama genauso. Dass Obama dem Maulwurf Snowden, wie dies einige Bürgerrechtler gehofft hatten, Strafmilderung oder gar Amnestie zusichern würde, war schlichtweg naiv. Der politische schwer angeschlagene Präsident muss seinen Ruf wahren, unnachgiebig im Kampf gegen den Terror zu sein. So gesehen ist Snowden auch ein Bauernopfer.

Originaltext: Südwest Presse Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218

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