15.05.2015 21:02:39
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Südwest Presse: KOMMENTAR zu MOBILFUNK Ausgabe vom 16.05.2015
Ulm (ots) - Südwest Presse Ulm, KOMMENTAR zu MOBILFUNK Ausgabe vom
16.05.2015 Jetzt will wieder jeder Recht haben. Die
Verbraucherschützer schreien: Skandal. Die Branchenverbände der
Mobilfunkunternehmen dagegen nicken bedächtig und sagen: besser so.
Dass die Roaming-Gebühren nicht wie vom Europäischen Parlament
beschlossen zum Jahresende fallen, dürfte viele Menschen erzürnen.
Eine "Schande", welche die frühere EU-Justizkommissarin Viviane
Reding ausmacht, ist es hingegen nicht. Natürlich: In Europa gilt
freier Personen-, Waren- und Dienstleistungsverkehr. Warum gibt es
bei der Telekommunikation noch künstliche Grenzen? Schließlich
handelt es sich nur selten um Strandgespräche mit der Oma daheim über
das Wetter in Spanien. Viele Menschen arbeiten, leben und denken
nicht mehr in nationalen Ländergrenzen - und möchten auch so
kommunizieren. Die Gebühren belasten die Wirtschaft. Internetzugang
ist für Viele nicht mehr wegzudenkender Alltag, den man gerade im
Urlaub nicht missen will. Der Wegfall der Gebühren wäre ein gutes
politisches Symbol für Bürger: Schaut', die EU ist gut und erreicht
etwas. Mobilfunkunternehmen verdienen mit Roaming Geld. Genau das ist
auch der Grund, in der Verschiebung nicht den Untergang Europas zu
sehen: Die Gebühren sind bereits schrittweise auf 19 Cent pro Minute
gefallen. Laut Telekom-Regulierungsbehörde Berec würde eine weitere
Senkung Unternehmen gefährden, besonders die kleinen, die für
Wettbewerb sorgen. Allzu sehr aufregen sollte man sich also nicht.
Selbst wenn Lobbyisten ganze Arbeit geleistet haben und Minister
derzeit auf der Leitung stehen: Roaming wird langfristig
verschwinden, es passt nicht zu Europa.
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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218

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