17.05.2013 20:17:59

Südwest Presse: Kommentar zu Israel

Ulm (ots) - Der erste Augenschein deutete auf einen Arbeitsbesuch von Außenminister Guido Westerwelle in Israel, wie es sie in den vergangenen Jahren schon des Öfteren gegeben hat: politische Gespräche hinter verschlossener Tür, demonstrative Freundlichkeiten draußen vor laufenden Kameras. Neben dem obligatorischen Händedruck durfte auch der Satz, in diesen schwierigen Zeiten stehe Deutschland an der Seite Israels, nicht fehlen. Doch es ist genau diese Einleitung zum bekannten Solidaritätsbekenntnis, die die besondere Situation zum Ausdruck bringt. Die Lage im Nahen Osten hat sich in den vergangenen Monaten deutlich zugespitzt. Der innersyrische Krieg droht auf die Region überzuschwappen. Und Israel könnte dann in seinem ausgeweiteten Zentrum stehen. Die Regierung Netanjahu ist nicht bereit, die Verschiebung von Waffen aus Syrien an die radikal-islamische Hisbollah im Libanon zu akzeptieren. Dazu wäre die davon ausgehende Gefahr für das Land viel zu groß. Die jüngsten israelischen Angriffe auf Waffendepots und Waffensysteme in Syrien sind ein klarer Hinweis darauf, wie weit Netanjahu den Begriff der "Selbstverteidigung" definiert. Auch die Lieferung russischer Flugabwehrraketen an das Assad-Regime dürfte er als Akt der Aggression interpretieren, auf den es zu antworten gilt. Vor diesem Hintergrund bekommen die Zusagen von Außenminister Westerwelle ein großes Gewicht. Wie weit die Schön-Wetter-Bekundungen in Sturmzeiten reichen, ist noch nicht ausgemacht. Die Solidarität mit Israel könnte vor einer Bewährungsprobe stehen.

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Pressekontakt: Südwest Presse Lothar Tolks Telefon: 0731/156218

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