11.02.2016 20:32:40
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Südafrikas Präsident Zuma schwört Land auf Sparkurs ein
Zuma bekräftigte allerdings auch den umstrittenen Plan, im großen Stil in den Ausbau der Atomkraft zu investieren. Damit könnten gegenwärtig Lücken in der Stromproduktion geschlossen und das Potenzial für künftiges Wachstum gelegt werden. Zuma will bis zu 9,6 Gigawatt Leistung - etwa acht Reaktoren - bauen lassen, vermutlich von russischen Partnern. Die Opposition kritisiert, dass Atomkraft für Südafrika eine viel zu teure Energiequelle ist. Das Land soll nach Ansicht der führenden Oppositionspartei, der Demokratischen Allianz, stattdessen in erneuerbare Energien investieren.
Der Präsident räumte ein, dass der wirtschaftliche Ausblick des Landes nicht gut sei. Südafrika habe sich immer noch nicht von der globalen Rezession der Jahre 2008-2009 erholt. Zudem werde das Wachstum von niedrigen Rohstoffpreisen und Stromausfällen gebremst, sagte er. Die Regierung erwartet dieses Jahr ein Wachstum von einem Prozent - viele Analysten sehen dies jedoch als optimistisch an.
Zwei kleinere Oppositionsparteien, die von Julius Malema geführten Ökonomischen Freiheitskämpfer (EFF) und der Volkskongress (Cope), hatten zuvor versucht, Zumas Rede mit Zwischenrufen und Sprechchören zu verhindern. Die Parlamentspräsidentin verwies die Abgeordneten der Parteien daraufhin des Plenarsaals. Zuma begann seine Rede daher mit etwa einer Stunde Verzögerung. Kurz zuvor war es im Stadtzentrum von Kapstadt auch zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten der Opposition und der Polizei gekommen. Sicherheitskräfte setzten auch Blendgranaten und Tränengas an.
Der 73-jährige Zuma steht wegen seiner glücklosen Wirtschaftspolitik heftig in der Kritik. Die Staatsschulden sind seit seiner Amtsübernahme 2009 stark gestiegen, die Währung verlor kontinuierlich an Wert, die Arbeitslosenquote steht offiziell bei 25 Prozent. Inzwischen droht Südafrika, der zweitgrößten Volkswirtschaft des Kontinents, auch eine Herabstufung der Ratingagenturen auf Ramsch-Niveau. Zuma steht auch wegen verschiedener Korruptionsvorwürfe unter Druck, darunter die kostspielige Luxus-Sanierung seiner Privatvilla auf Staatskosten.
dpa-AFX
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