11.06.2013 20:11:59
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Stuttgarter Zeitung: Leitartikel zu Wirtschaft/Koalition/Bundestagswahl: Erkaltete Liebe
Umgekehrt reagiert die Politik zunehmend gereizt auf ein Schwarz-Weiß-Denken in der Wirtschaft, das den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft aus dem Blick verliere. Doch trotz aller sichtbaren oder gefühlten Differenzen ist sehr unwahrscheinlich, dass der an sich ja wirtschaftsaffine SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück von der Entfremdung zwischen konservativ-liberalem Lager und der Wirtschaft profitieren kann.
Anders als bei der Bundestagswahl 1998, als es Gerhard Schröder mit einem pragmatischen Wirtschaftskurs gelungen ist, Sympathie bis tief ins Lager der Unternehmen hinein zu wecken, ist es nun die Steuerpolitik der Opposition, die bei den Firmen und deren Inhabern alte Ängste weckt. So bedarf es keiner prophetischen Gabe, dass die Unternehmer die Reihen schließen, wenn es am 22. September zum Schwur kommt. Wie sagte doch kürzlich ein Unternehmer ernüchtert: "Von allen schlechten Alternativen ist Angela Merkel immer noch die beste."
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