26.11.2017 22:37:56
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Stuttgarter Zeitung: Konfrontation Lange hat die Regierung May geglaubt, die irischen Folgen des Brexits ignorieren zu können. Jetzt holen sie sie ein.
Stuttgart (ots) - Harsche Worte fallen zurzeit zwischen Briten und
Iren. Dublin tritt beim Brexit voll aufs Bremspedal. Aus einem
überraschten London tönt es zornig zurück. Dabei herrschte noch bis
vor Kurzem erstaunliche Harmonie in dieser Ecke Europas. Die Queen
besuchte zu einer Staatsvisite erstmals Dublin, Irlands Präsident
London. Wunden begannen zu heilen. Nordirland, für das seit 1998
beide Staaten gemeinsam Verantwortung tragen, entfernte sich Jahr für
Jahr vom Zwist einer anderen Zeit. Dieses Jahr aber haben sich
Unionisten und Republikaner in Nordirland schon auf nichts mehr
einigen können. Und nun haben sich auch beider "Schutzmächte" in eine
heftige Konfrontation verrannt. Ein politischer Sturm zieht auf. Der
von May angepeilte "harte Brexit", mit seiner nun drohenden neuen
Grenze quer durch Irland, rührt auch an dieser Flanke gefährliche
Spannungen auf. Lässt sich das Problem lösen? Wohl kaum, solange man
in London in Sachen Zollunion nicht umzudenken bereit ist - und
solange Brüssel fest hinter Dublin steht. Lange hat die Regierung May
geglaubt, die irischen Folgen des Brexits ignorieren zu können. Nun
hat Dublin diese dramatisch ans Licht gehoben. Für Nordirland
verheißt ein "harter Brexit" nichts Gutes. Vor allem braucht die
Provinz jetzt volle Aufmerksamkeit der EU.
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