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29.11.2013 20:44:59

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Koalition/Prostitutionsgesetz

Stuttgart (ots) - Deutschland ist heute ein Paradies für Freier - und eine Hölle für Zwangsprostituierte aus Armutsländern. Dass die große Koalition dies ändern will, ist löblich. Somit wird den Bordellbetreibern ihr Milliardengeschäft ein wenig beschnitten, Zuhältern ihr kriminelles Tun erschwert und Opfern der Ausstieg erleichtert. Lauter marginale Schritte. Absehbar haben die Politiker nicht den Mut, Prostitution zu beseitigen, indem man alle Freier bestraft - wie es Schweden und bald auch Frankreich betreiben.

Praktisch lässt es sich ohnehin nicht verbieten, dass Frauen ihren Körper verkaufen. Man würde sie in eine Grauzone abdrängen, die noch schwerer zu kontrollieren ist als die Szene heute. Sollte man es versuchen? Die Antwort fällt schwer: Gehört käuflicher Sex nicht zum Selbstbestimmungsrecht der Menschen? Letztendlich ist eine Gesellschaft ohne Prostitution genauso wenig denkbar wie eine Welt ohne Krieg und Elend. Aber immerhin wird jetzt offen über eine Ächtung debattiert.

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