14.11.2020 09:39:38
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Studie: Weniger Übernahmen und Pleiten bei Finanz-Start-ups
FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz der Corona-Krise sind weniger junge Finanzfirmen durch Pleiten und Übernahmen vom Markt verschwunden. Die starke Auslese unter den Start-ups - den sogenannten Fintechs - sei vorerst gebremst, heißt es in einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC. In den ersten neun Monaten des Jahres gab es demnach 26 Geschäftseinstellungen, im ganzen Vorjahr waren es 57. Einige große Fintechs hätten auch in der Krise viel Geld von Investoren bekommen, sagte Meyer. "Sie sind inzwischen etablierte Größen in der Finanzbranche und entsprechend krisenfest." Neugründungen und jungen Firmen helfe zudem das gelockerte Insolvenzrecht in der Corona-Krise.
In den ersten neun Monaten wurden zudem 20 Finanz-Start-ups übernommen, zeigt das Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Für das Gesamtjahr ergäben sich so hochgerechnet 26 Fintech-Übernahmen, ein Rückgang im Vergleich zum Rekordwert von 31 im Jahr 2019.
"Die Corona-Krise hat gerade zu Beginn des Jahres zu viel Unsicherheit bei den Unternehmen geführt", sagte Sven Meyer, Fintech-Experte bei PwC. Die Übernahmewelle sei abgeflacht. Da die Digitalisierung mit der Corona-Krise noch an Bedeutung gewonnen habe, handele es sich aber wahrscheinlich um einen vorübergehenden Effekt.
In den vergangenen Jahren hatte es reihenweise Übernahmen gegeben, da viele Fintechs Konkurrenten schluckten. Zudem kauften Banken, IT-Unternehmen und Versicherer Finanz-Start-ups oder beteiligten sich an ihnen, um sich unter dem Druck der Digitalisierung frische Ideen ins eigene Haus zu holen. Zugleich mussten zahlreiche junge Finanzfirmen aufgeben, weil sich ihre Ideen nicht durchsetzten.
Finanz-Start-ups wollen mit intuitiver Technik Überweisungen, Sparen, Kredite oder Versicherungen schneller und bequemer machen. Rasch wurden sie als Gefahr für Banken gehandelt. Zuletzt zeigte sich aber, dass sich nur wenige durchsetzen - typisch für eine junge Branche.
Zu den erfolgreichsten Fintechs zählen etwa Zinsportale, über die Anleger die Konditionen vieler Banken vergleichen und Geld leichter lukrativ anlegen können. Auch manche Geldanlage-Roboter, die Vermögen automatisiert breit an der Börse investieren, und Smartphone-Banken sind stark gewachsen. So sammelte die Berliner Online-Bank N26 im Mai bei einer Finanzierungsrunde 92 Millionen Euro von Investoren ein./als/DP/zb
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