20.10.2022 05:02:00
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Studie - Mehr Interesse an Finanzvorsorge in unsicheren Zeiten
Rund ein Drittel hat sich laut Umfrage mit der eigenen finanziellen Vorsorge intensiv beschäftigt, Frauen etwas weniger als der Durchschnitt. Der Stellenwert ist für viele gestiegen: 41 Prozent der mehr als 3.100 österreichweit Befragten gaben an, dass sie sich in den vergangenen 24 Monaten mehr mit dem Thema beschäftigt haben. Bei jungen Menschen im Alter von 16 bis 29 Jahren waren es sogar 50 Prozent. Fast drei Viertel der Jungen (72 Prozent) gaben an, dass ihnen finanzielle Vorsorge wichtig ist, insgesamt waren es 70 Prozent. Den größten Einfluss auf die Einstellung zu dem Thema hatten Inflation, die Coronapandemie und der Krieg in der Ukraine sowie Veränderungen im Job und Klimawandel. Dabei spielte für die jungen Menschen die Inflation eine leicht unterdurchschnittliche Rolle, Jobveränderungen eine überdurchschnittliche.
Eichler sprach sich gegenüber der APA für staatliche Anreize für eine zusätzliche Vorsorge zur ersten und wichtigen gesetzlichen Säule der Altersvorsorge aus. Die Versicherungsbranche schlägt mehrere Punkte zur Attraktivierung der privaten Vorsorge vor, darunter eine Steuerfreiheit für Lebensversicherungen mit nachhaltiger Veranlagung analog zur im Regierungsprogramm vorgeschlagenen KESt-Freiheit für solche Wertpapier- und Fondsprodukte. Weiters sprechen sich die Versicherer für eine Reform der staatlich geförderten Zukunftsvorsorge sowie eine Halbierung der Versicherungssteuer für Lebensversicherungen auf 2 Prozent aus. Derzeit gebe es von Seiten der Regierung aber keine Signale in diese Richtung.
Angesichts der hohen Inflation und der wirtschaftlichen Situation sieht die UNIQA bei Lebensversicherungen derzeit noch keine vermehrten Stornos oder Stilllegungen. Sehr viel werde dabei aber vom nächsten Jahr abhängen, so Eichler. Im UNIQA-Konzern gehe der Trend zur fondsgebundenen Lebensversicherung, die bereits mehr als die Hälfte des Neugeschäfts ausmache, während auf die klassische Lebensversicherung rund ein Viertel entfalle.
Der Umfrage zufolge gaben 41 Prozent an, konkrete Maßnahmen für die finanzielle Absicherung im Alter getroffen zu haben, das waren weniger als im Jahr davor (44 Prozent). Bei den Jungen haben 29 Prozent vorgesorgt. Insgesamt 31 Prozent der Befragten gaben an, dass sie zu wenig Geld/Einkommen für eine finanzielle Vorsorge haben. Bei Niedrigverdienern und Frauen ist dieser Anteil höher.
61 Prozent aller Befragten erwarten, dass sie in der Pension weniger Geld zur Verfügung haben werden, 9 Prozent rechnen mit mehr und rund ein Fünftel mit in etwa gleich viel. Bei den Jungen gehen 47 Prozent von weniger Geld aus, 13 Prozent von mehr. Das Vertrauen in die Pensionsleistungsquellen hat abgenommen. Die staatliche Pension hielten 32 Prozent (nach 35 Prozent 2021) für sicher, die private Vorsorge 45 (48) und Pensionskassen 37 (40) Prozent.
Den optimalen Zeitpunkt für den Start der privaten Vorsorge sehen die Österreicherinnen und Österreicher mit 25 Jahren, den sinnvollen Betrag bei 100 Euro im Monat. Die tatsächliche Investition und die Erwartungshaltung klaffen aber auseinander. Laut Umfrage investieren Männer monatlich 50 Euro, Frauen und Junge 10 Euro. Als monatliche Zusatzpension werden dann im Durchschnitt 200 Euro erwartet - Frauen rechnen dabei mit etwas weniger (150 Euro), Junge mit mehr (300 Euro). Ein Beispiel für eine Zusatzpension laut UNIQA: Investiert eine 25 Jahre alte Person 40 Jahre lang 100 Euro im Monat und wird eine Performance von 4,5 Prozent angenommen, liegt die lebenslange monatliche Zusatzpension bei 266 Euro.
Bei den Anlageformen, die tatsächlich genutzt bzw. in Betracht gezogen werden, sind Sparbuch/Sparkonto (mehr als zwei Drittel) mit Abstand am beliebtesten, gefolgt von Pensionsversicherung und Lebensversicherung (je 46 Prozent) sowie Aktien (rund ein Viertel). Noch vor Anleihen auf Platz fünf liegen Kryptowährungen (17 Prozent), die vor allem für Junge interessant sind.
Auf nachhaltige Investments würden 40 Prozent setzen, bei den Jungen sind es etwas mehr. Wichtigstes Kriterium ist mit Abstand eine gute Rendite, gefolgt von sozialer Gerechtigkeit und Umwelt. Fast ein Drittel der Befragten war bereit, zugunsten nachhaltiger Investments Einbußen bei Ertrag und Sicherheit in Kauf zu nehmen, bei den 16- bis 29-Jährigen sogar mehr als 40 Prozent.
Für die repräsentative Studie hat das Marktforschungsinstitut MindTake heuer von 7. Juli bis 5. August österreichweit 3.137 Personen zwischen 16 und 60 Jahren befragt.
itz/kre
ISIN AT0000821103 WEB http://www.uniqagroup.com
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