Strenge Auflagen nötig 18.08.2017 11:16:43

Studie: Lufthansa wäre nach Air-Berlin-Übernahme vielfach Monopolist

Studie: Lufthansa wäre nach Air-Berlin-Übernahme vielfach Monopolist

Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Rheinischen Post angeregte Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).

   Nach den Berechnungen käme Lufthansa ab Düsseldorf als bisher wichtigstem Standort von Air Berlin auf einen Marktanteil von 100 Prozent nach Berlin-Tegel, Genf, Florenz, Venedig und Salzburg, da Air Berlin hier bisher der einzige Wettbewerber sei, so das Blatt.

   Extrem steigen würde der Marktanteil von Lufthansa/Eurowings nach Palma de Mallorca (von 32,1 auf 73,2 Prozent), Zürich (von 34,3 auf 71,6 Prozent), Barcelona (von 28,3 auf 77 Prozent), Malaga (von 25,8 auf 72,8 Prozent) und Rom Fiumincino (von 25 auf 75 Prozent). Die Marktanteile wurden von der DLR laut den Angaben jeweils anhand der angebotenen Flüge im August berechnet.

   Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) hat Lufthansa allerdings bereits vor zu hohen Erwartungen bei den Übernahmegesprächen gewarnt. "Am Ende wird schon aus kartellrechtlicher Sicht nicht nur eine Airline alleine die Slots und das Unternehmen übernehmen können", sagte Zypries der Rheinischen Post.

   Die Monopolkommission hatte bereits in demselben Blatt Bedenken gegen eine Übernahme wesentlicher Unternehmensteile der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft durch die Lufthansa gezeigt. "Lufthansa müsste für eine Genehmigung der Fusion mit strengen Bedingungen und Auflagen rechnen", sagte der Chef des Gremiums, Achim Wambach. Dazu zähle der Verzicht auf weite Teile der Landerechte von Air Berlin. Beide Fluggesellschaften seien auf vielen Strecken direkte Konkurrenten.

   Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat sich demgegenüber für eine Übernahme wesentlicher Unternehmensteile stark gemacht und "einen deutschen Champion im internationalen Luftverkehr" gefordert.

   Die Monopolkommission ist ein unabhängiges Beratungsgremium der Regierung, das aber keine Entscheidungsbefugnisse hat. Ein Übernahmeplan muss aber in jedem Fall noch vom Bundeskartellamt geprüft werden.

DJG/ank/smh

BERLIN (Dow Jones)

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