24.04.2013 20:30:30

Strengere CO2-Grenzwerte für Autobauer nehmen erste Hürde

   STRASSBURG (AFP)--Im Europaparlament hat der Umweltausschuss einen Vorschlag der Brüsseler Kommission zu strengeren Abgasvorschriften für Autos gebilligt. Eine deutliche Mehrheit der Abgeordneten sprach sich dafür aus, den CO2-Grenzwert für Neuwagen ab 2020 von derzeit 130 Gramm pro Kilometer auf dann 95 Gramm zu reduzieren. Ab 2025 sollen noch strengere Grenzwerte gelten - zwischen 68 und 78 Gramm pro Kilometer.

   Die Grenzwerte stellen die maximalen Durchschnitts-Emissionen dar, die die gesamte Flotte eines Autobauers in der EU einhalten muss. Die Unternehmen sollen damit angehalten werden, neben älteren und schwereren Modellen mit höherem CO2-Ausstoß genügend sauberere Autos zu entwickeln. Ausgenommen von der Neuregelung bleiben Unternehmen, die weniger als tausend Autos im Jahr produzieren.

   Um Anreize für Innovationen zu schaffen, ist außerdem ein Bonus-System geplant: Für Autos mit besonders geringem CO2-Ausstoß - unter 50 Gramm pro Kilometer - sollen die Hersteller sogenannte Supercredits erhalten. Danach sollen Elektroautos oder andere besonders schadstoffarme Wagen künstlich mehrfach gezählt werden. Im Gegenzug dürfen die Hersteller also mehr schwere Wagen mit hohen Emissionen bauen.

   Die EU-Kommission will Autos mit sehr geringem Ausstoß künftig 1,3-fach anrechnen lassen. Die Bundesregierung will nach Diplomatenangaben vom Februar einen Faktor von zunächst 3,5, der stufenweise auf 1,5 sinken soll. Dies würde Hersteller großer und schwerer Limousinen, wie Mercedes und BMW, besonders zugute kommen: Je höher dieser Faktor ist, desto mehr Abgase darf die Flotte eines Herstellers insgesamt ausstoßen.

   Heftige Kritik an der deutschen Position übte Greenpeace. Diese Pläne könnten "langfristig zu einem zehn Prozent höheren CO2-Ausstoß der EU-Pkw-Flotte" führen, erklärte die Umweltschutzorganisation am Mittwoch in Brüssel.

   Auf Grundlage des Ausschuss-Votums wird der Berichterstatter des Parlaments, der CDU-Abgeordnete Thomas Ulmer, nun Verhandlungen mit dem Rat beginnen, in dem die 27 EU-Staaten vertreten sind. Anschließend geht die Vorlage ins Plenum. Wann dies der Fall sein wird, ist nach Angaben eines Parlamentssprechers noch offen.

   DJG/AFP/chg

   (END) Dow Jones Newswires

   April 24, 2013 13:59 ET (17:59 GMT)- - 01 59 PM EDT 04-24-13

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