Schlechter als erwartet |
01.07.2020 11:18:00
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Stimmung in Japans Industrie wegen Corona-Pandemie tief im Keller
Wegen der globalen Pandemie war die Industrieproduktion der Nummer drei der Weltwirtschaft eingebrochen, so auch in der wichtigen Automobilindustrie. Bei den führenden Autobauern des Landes schrumpfte der Ausstoß im Inland im Mai in Folge vorübergehender Stilllegung der Bänder und der schwachen Nachfrage um 61,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und damit so stark wie nie zuvor. Unter dem Einbruch hatten auch die Zulieferfirmen der Autobauer zu leiden.
Auch die nicht produzierenden Unternehmen des Landes leiden unter der Krise. Erstmals seit der Tsunami-Katastrophe 2011 rutschte der im Tankan-Bericht ermittelte Stimmungsindex für die großen nicht produzierenden Unternehmen ins Negative: auf minus 17. In der Quartalsumfrage vom März hatte der Index noch bei plus 8 gestanden. Damit sind auch in diesen Branchen die Pessimisten jetzt in Überzahl.
Der von der Bank of Japan alle drei Monate erstellte Bericht ist eine Mischung aus Konjunkturanalyse und Stimmungsbericht. Japan rutschte im ersten Quartal in eine Rezession, für das zweite Quartal wurde mit einem noch deutlicheren Konjunktureinbruch gerechnet. Erst in der zweiten Hälfte des Jahres rechnen Ökonomen damit, dass es mit Japan wieder etwas aufwärts geht.
Doch erwarten die Unternehmen keinen rasanten Aufschwung, die Grundstimmung bleibt vorerst pessimistisch. So dürfte der Stimmungsindex der Großindustrie nur leicht auf minus 27 steigen, wie die Bank of Japan bekanntgab. Viele Konzerne blieben vorsichtig angesichts Sorgen vor einer möglichen zweiten Corona-Infektionswelle.
/ln/DP/jkr
TOKIO (dpa-AFX)
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