13.03.2015 18:06:00
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Steuern - Wirtschaftskammer-Handelsobfrau ortet "Bürokratie-Overkill"
Auch die Wirtschaftskammer-Handelsobfrau, Bettina Lorentschitsch, zweifelt an den erhofften Mehreinnahmen der Regierung aus der geplanten Registrierkassenpflicht und aus dem Aus des Bankgeheimnisses bei Betriebsprüfungen im Rahmen der Steuerreform. Ein bisserl gehöre aber noch abgewartet. Denn möglicherweise handle es sich derzeit noch eher um Schätzungen als echte Berechnungen.
Die Schätzung von 900 Mio. Euro aus der Registrierkassenpflicht sei "vielleicht nicht um das Zehnfache, aber um ein Vielfaches überzogen". Wenn eine Registrierkassenpflicht überhaupt sein müsse, dann erst ab 150.000 Euro, so die Handelsobfrau. Vor allem kleine Betriebe aller betroffenen Branchen würden durch die Registrierkassenpläne schwer getroffen. Lorentschitsch fürchtet einen "Bürokratie-Overkill", wie sie im APA-Gespräch sagte. Gleich wie bei den erweiterten Möglichkeiten zu Betriebsprüfungen handle es sich um einen "Generalverdacht gegen redliche Unternehmer", der sie überrasche und nicht sein könne.
Lorentschitsch hoffte stark, "dass im parlamentarischen Prozess noch ein gewisser Realitätsbezug in den Pläne hergestellt wird. Bei den Kleinen gibt es nichts zu holen. Sie sind das Rückgrat unserer Wirtschaft - und gleichzeitig wird das Aussterben von Einzelhändlern, Nahversorgern und Gastwirtschaften betrauert", gab sie zu bedenken. Außerdem müssten unter einem Umsatz von 150.000 Euro ja auch ordentliche Aufzeichnungen geführt werden, auch ohne Registrierkassa.
Einziger positiver Aspekt sei, dass Händler ohne feste Verkaufsstellen - beispielsweise Maronibrater oder fliegende Händler - von der Registrierkassenpflicht nicht getroffen würden, so Lorentschitsch.
(Schluss) phs
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