19.03.2020 23:59:47

Steuereinnahmen legen auch im Februar spürbar zu

BERLIN (Dow Jones)--Die deutschen Steuereinnahmen sind im Februar deutlich gestiegen, nachdem sie schon in den Vormonaten zugelegt hatten. Im Februar nahmen sie ohne reine Gemeindesteuern gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,6 Prozent zu, wie das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht bekanntgab.

Der Bund verbuchte kräftige 21,9 Prozent mehr an Steuereinnahmen und erreichte ein Aufkommen von 26,2 Milliarden Euro. Die Länder nahmen mit 25,9 Milliarden Euro um 8,0 Prozent mehr an Steuern ein. Insgesamt belief sich das Steueraufkommen im Februar auf rund 58,9 Milliarden Euro.

Wesentliche Ursache für die Steigerung waren höhere Einnahmen aus den Gemeinschaftsteuern. "Neben der Lohnsteuer konnten in diesem Monat auch die Steuern vom Umsatz eine hohe Zunahme im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnen", erklärte das Ministerium. "Sowohl bei der Körperschaftsteuer als auch bei der veranlagten Einkommensteuer ergaben sich aus der Veranlagung der Vorjahre Einnahmeverbesserungen." Der hohe Zuwachs des Bundes sei auf einen starken Rückgang der Eigenmittelabführungen aus dem Bundeshaushalt an die EU zurückzuführen.

Auswirkungen der Corona-Krise nicht absehbar

In den ersten beiden Monaten des Jahres nahmen die Steuereinnahmen insgesamt um 7,1 Prozent auf 111,7 Milliarden Euro zu. Der Bund verbuchte ein Plus von 9,1 Prozent, die Länder um 8,7 Prozent. Im Januar waren die deutschen Steuereinnahmen bereits um 7,7 Prozent gestiegen und im Dezember 2019 um 2,5 Prozent sowie im November um 5,5 Prozent.

Zur weiteren Konjunkturentwicklung betonte das Finanzministerium, die schnelle und umfassende weltweite Ausbreitung des Coronavirus stelle alle Wirtschaftsakteure vor große Herausforderungen. "Die entstehenden gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen sind in ihrer Stärke und zeitlichen Dauer zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar", hoben die Konjunkturexperten des Ministeriums hervor. Im Umgang mit der Pandemie stünden gesundheitspolitische Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit des öffentlichen Gesundheitssystems im Vordergrund.

Die Regierung beobachte den Verlauf der Ausbreitung des Coronavirus genau, evaluiere laufend die Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und werde "alle notwendigen Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft" ergreifen. "Auch wenn heute noch nicht absehbar ist, welche Folgen die Gesundheitskrise auf die globale und deutsche Wirtschaftsentwicklung haben wird, haben die Bundesregierung und Bundesfinanzminister Olaf Scholz deutlich gemacht: Es werden alle notwendigen Maßnahmen ergriffen", betonte Finanz-Staatssekretär Wolfgang Schmidt. "Deutschland verfügt über die nötige Finanzkraft und wird sie einsetzen."

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/smh

(END) Dow Jones Newswires

March 19, 2020 19:00 ET (23:00 GMT)

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