06.05.2022 16:44:41
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Steuereinnahmen erholen sich trotz schwächerer Konjunktur kräftig - Magazin
BERLIN (Dow Jones)--Trotz wirtschaftlicher Abschwächung rechnet das Bundesfinanzministerium einem Magazinbericht zufolge mit kräftig steigenden Steuereinnahmen. 2022 würden Bund, Länder und Gemeinden etwas mehr als 30 Milliarden Euro an zusätzlichen Einnahmen verbuchen, 2023 knapp 40 Milliarden Euro, heißt es im Ressort von Finanzminister Christian Lindner (FDP) nach Angaben des Spiegel. Die Zahlen stammten aus dem Vorschlag des Ministeriums für die nächste Woche anstehende Steuerschätzung. Aus dem Finanzministerium war dazu zunächst keine Stellungnahme erhältlich.
Das Einnahmeplus kommt laut dem Bericht zustande, weil sich vor allem die Körperschafts- und die Einkommenssteuer, aber auch die Abgaben auf den Konsum besser entwickeln als erwartet. Hinzu komme, dass die Inflation die Staatskasse fülle. Wenn die Preise steigen, die Menschen aber trotzdem viel einkaufen, kassiere der Staat zum Beispiel mehr Umsatzsteuer. "Auf Basis der einschlägigen nominalen Eckwerte ergibt sich tendenziell vor allem für die nächsten Jahre eine gewisse Aufwärtsanpassung der Einnahmeerwartung", heißt es demnach in einem Vermerk des Ministeriums.
Lindner dürfte trotz des Einnahmeschubs keinen Spielraum für zusätzliche Ausgaben sehen. Der Bund habe seinen Anteil von knapp der Hälfte an den Mehreinnahmen praktisch schon verplant. Die von der Regierung jüngst aufgelegten zwei Entlastungspakete haben ein Volumen von zusammen rund 30 Milliarden Euro.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/mgo
(END) Dow Jones Newswires
May 06, 2022 10:44 ET (14:44 GMT)
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