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04.12.2024 10:17:00

Statistik Austria: Seit fünf Jahren ist der Wohlstand rückläufig

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Die Statistik Austria hat am Mittwoch ein düsteres Bild von der heimischen Wirtschaft gezeichnet und liegt damit noch unter der BIP-Schnellschätzung des Wifo. "In den letzten fünf Jahren ist der Wohlstand deutlich zurückgegangen", so das Fazit von Statistik-Chef Tobias Thomas. Österreich stecke weiter in einer Rezession fest, seit März 2023 habe es nahezu durchgehend Umsatzrückgänge in der Industrie gegeben. Gleichzeitig bleibe aber die Zahl der offenen Stellen weiter hoch.

Österreichs Wirtschaft ist das sechste Quartal in Folge geschrumpft. Von Juli bis September lag das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,6 Prozent unter dem Vorjahresquartal und um 0,1 Prozent unter dem Vorquartal, geht aus vorläufigen Berechnungen hervor. "Besonders betroffen ist mit einem Minus von 3,7 Prozent erneut die Industrie, die weiterhin unter der globalen Konjunkturflaute leidet", so Thomas vor Journalisten bei der Präsentation des "Austrian Economic Barometer".

Rückgang bei Dienstleistungen, Plus im Wohnungswesen

Auch die bedeutenden Bereiche sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (minus 2,5 Prozent), Bau (minus 1,7 Prozent) und Handel (minus 1,5 Prozent) seien weiter rückläufig. Ein moderates Wachstum im Wohnungswesen (1,0 Prozent) sowie in der öffentlichen Verwaltung (ebenfalls 1,0 Prozent) konnte den Rückgang zumindest teilweise abfedern, rechnen die Statistiker vor.

Allerdings setzten sich die Umsatzrückgänge im produzierenden Bereich im Oktober 2024 fort und lagen mit 1,4 Prozent unter dem Ergebnis vom Oktober 2023. Dabei sind die Umsätze in der Industrie um 2,2 Prozent zurückgegangen, während der Bau im Jahresabstand um 3,6 Prozent zugelegt hat. Im gesamten Zeitraum von Jänner bis August 2024 lagen die Importe um 9,8 Prozent und die Exporte um 4,4 Prozent unter der entsprechenden Vorjahresperiode.

Strompreisbremse wirkte dämpfend auf Teuerung

Die November-Inflationsrate beträgt voraussichtlich 1,9 Prozent, nach jeweils 1,8 Prozent im Oktober und September 2024, und liegt damit weiterhin knapp unter dem EZB-Ziel von 2,0 Prozent. "Damit hält der Trend moderater Teuerungsraten in Österreich an", so die Statistiker. Getrieben werde die Teuerung weiterhin vom Dienstleistungssektor. Der Großhandelspreisindex und der Erzeugerpreisindex für den produzierenden Bereich entwickelten sich weiterhin rückläufig.

Ingolf Böttcher, Leiter Direktion Volkswirtschaft Statistik Austria, erklärte, dass die Strompreisbremse der Regierung einen dämpfenden Effekt auf die Inflation hatte, der mit dem Auslaufen der Bremse zum Jahresende wegfallen werde. Die Kerninflationsrate in Österreich liege hierzulande jedenfalls deutlich über zwei Prozent.

(Redaktionelle Hinweise: GRAFIK) stf/cri

WEB http://www.statistik.at/

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