07.12.2016 10:29:00

Standortattraktivität Österreichs bei US-Firmen gesunken

Ereignisse wie der polarisierende Wahlkampf zwischen Hofer und Van der Bellen, sowie der Brexit sorgen für Unsicherheit unter den amerikanischen Unternehmen in Österreich. Dennoch wollen derzeit mehr Betriebe ihren Personalstand und ihre Investitionen erhöhen als noch im ersten Halbjahr, wie eine Erhebung des Beraters PricewaterhouseCoopers (PwC) und der US-Handelskammer in Österreich (AmCham).

Nach einer kurzen Verbesserung vor einem Jahr sei der Wirtschaftsstandort Österreich in den letzten zwölf Monaten zunehmend schlechter von US-Firmen wahrgenommen worden. Lediglich 8 Prozent der Umfrageteilnehmer glauben, dass sich die Standortqualität verbessert habe, wohingegen 35 Prozent von einer Verschlechterung sprechen.

Als größte Probleme werden unter anderem die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitsplätzen, die hohen Lohnnebenkosten und die Steuerbelastung genannt. Nur 1 Prozent der Befragten bezeichnet diese Kriterien in Österreich als ausgezeichnet, 16 Prozent befinden sie für schlecht. 75 Prozent der Unternehmen erwarten außerdem negative Auswirkungen des EU-Austrittsvotums der Briten (Brexit) auf die europäische Wirtschaft. Nur 5 Prozent denken, dieser könnte positive Auswirkungen haben. 35 Prozent der Befragten erwarten direkte negative Folgen für das eigene Unternehmen.

27 Prozent der US-Unternehmen möchten aber in den nächsten sechs Monaten mehr Mitarbeiter beschäftigen. Im ersten Halbjahr waren es nur 21 Prozent. 19 Prozent wollen im nächsten Jahr zudem ihre Investitionen erhöhen, vor einem halben Jahr waren es erst 14 Prozent.

Für die Einschätzung wurden Top-Manager von rund 100 US-Unternehmen mit Aktivitäten und etwa 26.000 Mitarbeitern in Österreich befragt. Die American Chamber of Commerce in Austria ist eine privatwirtschaftlich organisierte US-Handelskammer und setzt sich für den Ausbau der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen Österreich und den Vereinigten Staaten ein.

(Schluss) wifm1/kre

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