27.08.2023 14:28:38
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Standort stärken: Familienunternehmer legen 10-Punkte-Plan vor
BERLIN (dpa-AFX) - Um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken, haben Familienunternehmen einen 10-Punkte-Plan vorgelegt. Es sei dringend eine Agenda zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit notwendig, heißt es in einem Papier der Stiftung Familienunternehmen und Politik, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Deindustrialisierung und die bereits laufende Abwanderung der Unternehmen müssten gestoppt werden.
Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen und Politik, sagte, es seien nicht nur kleinteilige Reparaturmaßnahmen, sondern ein mutiger politischer Kurswechsel nötig.
Die Stiftung schlägt einen "Pakt für Deutschland" vor, um den Standort wieder fit zu machen. In Deutschland gebe es 2,9 Millionen Familienunternehmen, das seien 90 Prozent aller Firmen. Viele Unternehmer fühlten sich von der Politik nicht gehört.
Zum 10-Punkte-Plan gehört konkret die Forderung, die EU-"Überregulierung" zu stoppen und den Bürokratieabbau schnellstmöglich voranzutreiben. Die Unternehmensteuer müsse gesenkt und die sogenannte Verlustverrechnung ausgeweitet werden. Beim Klimaschutz müsse es Versorgungs- und Planungssicherheit geben. Die Arbeitskosten müssten gesenkt, die Produktivität angekurbelt werden und die Verwaltung für ihre Kernaufgaben entlastet werden.
"Der Wirtschaftsstandort Deutschland ist schon lange in Schieflage, gerade droht er umzukippen", so Natalie Mekelburger, Vorsitzende der Geschäftsführung des Unternehmens Coroplast. Die Politik müsse Firmen endlich bei Bürokratie, Steuern und Energiekosten entlasten. Nikolas Stihl, Vorsitzender des Beirats der Stihl Holding, sagte: "Wir stehen weiterhin zum Standort Deutschland. Aber: Einen Standort in Deutschland muss man sich heute leisten können." Inzwischen sei es sogar günstiger, in der Schweiz zu produzieren. "Das zeigt die Absurdität der deutschen Lohnkosten-Landschaft."
Der Vorstandschef der Marquardt Gruppe, Harald Marquardt, sagte: "Bei vielen Unternehmen brechen Kundenaufträge weg oder werden nicht abgerufen. Die ohnehin schon geringen Margen sind noch mehr unter Druck. Die Unternehmen brauchen jetzt schnelle Entlastung, steuerliche Anreize und nicht noch weitere Kosten durch immer komplexere Berichtspflichten."/hoe/DP/he
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