STADA-Interimschef Wiedenfels traut sich Führung zu

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der vorläufige STADA-Vorstandsvorsitzende Matthias Wiedenfels hält sich für die dauerhafte Nachfolge als Chef des Arzneimittelkonzerns geeignet. "Ich traue mir die Unternehmensführung zu. Ich kenne das Unternehmen gut genug, um zu wissen, wo die wirklichen Wachstumspotenziale liegen", sagte Wiedenfels dem "Handelsblatt" (Dienstag). "Und ich habe genug Akzeptanz im Haus." Stada hatte am Vortag neue Mittelfristziele bekanntgegeben. Wiedenfels vertritt den langjährigen Vorstandschef Hartmut Retzlaff, der vor einigen Wochen krankheitsbedingt ausgeschieden ist. Ob und wann er zurückkommt, ist offen.

In den Formulierungen der Mittelfristziele bis 2019 klingt das Engagement von Wiedenfels nicht nach einer Übergangslösung. "De facto habe ich vor, meine Fähigkeiten, alles was ich kann, für Stada zu investieren", sagte der 43-Jährige der Zeitung. Unter anderem durch Kostensenkungen soll der um Sondereffekte bereinigte Gewinn von zuletzt knapp 166 Millionen Euro auf 250 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2019 steigen, Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe sind ausgeklammert. Ändern soll sich auch, dass Erfolgsvergütungen stärker als bisher an Umsatz- und Gewinnentwicklung geknüpft sein sollen.

Das Unternehmen steht unter Druck, seit sich im Frühjahr der aktivistische Aktionär Active Ownership Capital (AOC) in das Unternehmen eingekauft hat und Erneuerung fordert. So hat AOC eine Diskussion über den Umbau des Aufsichtsrats durchgesetzt. Laut Wiedenfels war aber nicht der Druck des Großaktionärs ursächlich für die neuen Wachstumsziele. Stada arbeite seit längerem an einer neuen Strategie. "Die Kritik von AOC hat uns nicht getrieben. Die Themen, die AOC angesprochen hat, kennen wir und sind wir auch schon angegangen", sagte der Stada-Chef. Seiner Meinung nach braucht das Unternehmen "60 Prozent Kontinuität, aber auch 40 Prozent Erneuerung."/nmu/men/fbr