03.06.2015 13:33:40
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Stada-Chef erntet Kritik wegen höherer Vergütung
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Chef des Arzneimittelherstellers Stada (STADA Arzneimittel) muss heftige Kritik für sein Gehalt einstecken. Der Wirtschaftswissenschaftler Christian Strenger sprach bei der Hauptversammlung des Konzerns am Mittwoch von einer "schmerzlichen Dissonanz" zwischen der Entwicklung des Konzerns und der Vergütung für Vorstand und Aufsichtsrat. Er forderte, dass ein Wirtschaftsprüfer von außen vor allem die Vergütung für Stada-Chef Hartmut Retzlaff unter die Lupe nimmt. Retzlaff hatte im vergangenen Jahr insgesamt eine Vergütung von rund 7,1 Millionen Euro erhalten, mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Rund vier Millionen davon waren eine Vergütung für Langzeitziele.
Eine geplante Reform der Vorstandsvergütung hatte das Unternehmen kurzfristig von der Tagesordnung genommen. Bereits im Vorfeld hatte sich Widerstand dagegen angekündigt. Der Kurs der Stada-Aktie hatte im vergangenen Jahr um rund 30 Prozent nachgegeben. Der Umsatz war nur leicht gestiegen, der Gewinn hatte sich halbiert. Stada kämpft derzeit vor allem mit Problemen im krisengeschüttelten russischen Markt.
Kritik gab es auch an der Auslagerung von Pensionsansprüchen Retzlaffs. Für die Altersvorsorge des Vorstandschefs hatte Stada 32 Millionen Euro an einen Pensionsfonds überwiesen. Darüber hinaus habe Stada jetzt aber auch für die Zukunft keine Pensionsverpflichtungen mehr gegenüber Retzlaff, begründete Aufsichtsratschef Martin Abend den Schritt./fri/stw/jha/
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