Russland belastet 19.02.2015 12:32:33

Stada 2014 mit deutlichem Gewinnrückgang

Für 2014 gab der MDAX-Konzern aus dem hessischen Bad Vilbel einen deutlichen Gewinnrückgang bekannt. Nach vorläufigen Zahlen halbierte sich der ausgewiesene Konzerngewinn fast auf 64,6 Millionen Euro. Im laufenden Jahr rechnet Stada auf bereinigter Basis mit einem deutlichen Rückgang des operativen Ergebnisses EBITDA und des Konzerngewinns. Die Stada-Aktie brach daraufhin um 6,5 Prozent auf 27,02 Euro ein.

Der Konzernumsatz legte vergangenes Jahr um drei Prozent auf gut zwei Milliarden Euro zu. Bereinigt um einmalige Sondereffekte nahm das EBITDA noch um vier Prozent auf knapp 432 Millionen Euro zu.

Insgesamt ergaben sich den Angaben zufolge einmalige Sondereffekte von voraussichtlich 121,6 Millionen Euro nach Steuern. Diese beinhalten Wertberichtigungen von Geschäfts- oder Firmenwerten von 54,0 Millionen Euro sowie weiteren immateriellen Vermögenswerten von 21,7 Millionen Euro nach Steuern infolge des stark veränderten Zins- und Währungsumfelds sowie anhaltend höherer Risiken in der Marktregion CIS/Osteuropa.

Für 2014 will Stada die Dividende trotz des Gewinneinbruchs mit 0,66 Euro je Stammaktie auf dem Vorjahresniveau konstant halten. Die sich daraus ergebende Ausschüttungssumme von 40,0 Millionen Euro entspreche einer gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöhten Ausschüttungsquote von circa 62 Prozent des ausgewiesenen Konzerngewinns.

Beim vorläufigen Ausblick für 2015 geht der Vorstand derzeit von einem Wachstum bei dem um Währungs- und Portfolioeffekte bereinigten Konzernumsatz aus. Allerdings erwartet der Vorstand auf Grund der jüngsten Abwertung des russischen Rubel und gestiegener Risiken im Zusammenhang mit der Konsumentenstimmung und allgemeinen Marktlage einen rückläufigen Gewinnbeitrag aus Russland. Deshalb geht der Vorstand beim bereinigten EBITDA und bereinigten Konzerngewinn von einem deutlichen Rückgang im laufenden Jahr aus.

"Einmal mehr überrascht Stada die Börse negativ", sagte Igor Kim, Analyst bei Oddo Seydler. "Mit einer Wertberichtigung in dieser Höhe hat kaum jemand gerechnet", meinte er. Russland sei für Stada ein wichtiger Markt, der Generikahersteller habe bisher rund 17 Prozent seiner Umsätze dort erzielt. Beim EBITDA liege der Anteil dieser Region sogar noch höher. Neben dem Rubelverfall belasteten die hohen Zinsen zusehends. Dies erschwere es den Abnehmern, die Produkte von Stada zu bestellen.

"Der Ausblick liest sich auch nicht erfreulich", ergänzt Kim. Die Konsensschätzung des Marktes sei noch zu hoch, nun sei mit Anpassungen nach unten zu rechnen.

Russland ist für Stada nach Deutschland der zweitwichtigste Einzelmarkt. Etwa 60 Prozent seines Umsatzes macht Stada mit frei verkäuflichen Markenprodukten, die anderen 40 Prozent entfallen auf Nachahmermedikamente. Stada hat bisher stets erklärt an seiner stark auf Osteuropa und Russland ausgerichteten Strategie trotz der Unsicherheiten in Russland festhalten zu wollen.

Die finalen Zahlen für das Geschäftsjahr 2014 inklusive einer konkreten Prognose für das Geschäftsjahr 2015 will STADA am 26. März 2015 veröffentlichen.

DJG/hoa/sha

Dow Jones Newswires

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Von Heide Oberhauser-Aslan

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