Hohe Synergien erhofft 05.03.2024 16:41:08

Spirent-Aktie hebt an LSE ab: Viavi kauft Spirent in Milliardendeal

Spirent-Aktie hebt an LSE ab: Viavi kauft Spirent in Milliardendeal

• Viavi kauft Spirent für 1,005 Milliarden Pfund
• Aktionäre erhalten Sonderdividende
• Starke Synergien erhofft


Wie der US-Kommunikationsausrüster Viavi Solutions am Dienstag per Pressemitteilung verkündet, habe man zugestimmt, das britisches Telekommunikationstest-Unternehmen Spirent Communications zu übernehmen. Der britische Konzern bietet laut der Mitteilung Produkte, Dienstleistungen und verwaltete Lösungen an, die sich mit den Test-, Sicherungs- und Automatisierungsherausforderungen von Technologien befassen, darunter 5G, softwaredefinierte Weitverkehrsnetze ("SD-WAN"), Cloud und autonome Fahrzeuge.

Viavi verspricht sich von dem Zukauf "größere Ingenieurs-, Forschungs- und Entwicklungs- sowie Designkapazitäten zur Beschleunigung der Entwicklung neuer Technologien und Produktinnovationen, insbesondere im Hinblick auf künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, Sicherheit, Cloud-native Architektur und Automatisierung", sowie die Schaffung eines "führenden Anbieters von Test-, Sicherungs- und Sicherheitslösungen für Forschungs- und Entwicklungslabore, Dienstleister, Rechenzentren und geschäftskritische Infrastrukturen".

Spirent-Aktionäre erhalten Barangebot

Spirent werde im Rahmen des Deals mit 1,005 Milliarden Pfund bzw. 1,28 Milliarden US-Dollar bewertet, heißt es weiter. Die Spirent-Aktionäre sollen im Zuge der Übernahme 172,5 Pence pro Aktie in bar erhalten sowie eine Sonderdividende von 2,5 Pence pro Aktie anstelle einer etwaigen Schlussdividende für das vergangene Geschäftsjahr, dass am 31. Dezember 2023 endete.
"Der Spirent-Vorstand beabsichtigt, dieses Barangebot einstimmig zu empfehlen, das nicht nur ein attraktives Ergebnis für die Spirent-Aktionäre darstellt, sondern auch eine bedeutende Chance für Mitarbeiter, Kunden und andere Interessengruppen bietet durch eine äußerst strategische und äußerst komplementäre Kombination", sagte Sir Bill Thomas, Vorstandsvorsitzender von Spirent, laut Pressemitteilung.

Verglichen mit dem Schlusskurs der Spirent-Aktie vom Vortag, der an der London Stock Exchange bei 108 Pence lag, entspricht das Kaufangebot einem Aufschlag von 59,7 Prozent.
Entsprechend springt die Spirent-Aktie im Dienstagshandel an der Londoner Börse zeitweise um 61,99 Prozent nach oben auf 1,76 Pence. Für die an der US-Börse NASDAQ gelistete Viavi-Aktie geht es im Dienstagshandel zeitweise um 8,63 Prozent auf 10,57 US-Dollar nach oben.

Führungsetagen beider Konzerne loben Deal

Der Milliardendeal wird von beiden Seiten begrüßt. So bewertet die Führungsetage von Spirent die bevorstehende Übernahme durch den US-Konzern äußerst positiv. "Mit seinem starken Managementteam, seiner globalen Reichweite und der kulturellen Ausrichtung unserer Unternehmen sind wir zuversichtlich, dass wir mit Viavi den richtigen Eigentümer gefunden haben, um Spirent in die nächste Phase seiner Wachstumsgeschichte zu führen", wird Spirent-Vorstand Sir Bill Thomas in der Mitteilung zitiert. "Durch den Zusammenschluss von Viavi und Spirent entsteht ein stärkeres Unternehmen, das besser in der Lage sein wird, im Wettbewerb zu bestehen, und wir sind zuversichtlich, dass sich daraus für unsere Stakeholder Chancen ergeben werden", bekräftigte auch Spirent-CEO Eric Updyke.
"Durch die Kombination unserer führenden Kommunikationstests und -messtechnik sowie unserer optischen Technologien und der leistungsstarken Test- und Sicherungslösungen von Spirent wird erwartet, dass wir verbesserte Produktlösungen und Anwendungen liefern, das Wachstum in neuen Märkten beschleunigen und Innovationen durch erweiterte Engineering- und Designkapazitäten stärken", heißt es von Seiten des Viavi-CEO Oleg Khaykin.

Unternehmen erhoffen sich Synergien und starke Wachstumsaussichten

Der Zusammenschluss von Viavi und Spirent verspricht laut Pressemitteilung erhebliche Synergien und beschleunigtes Wachstum in angrenzenden Marktsegmenten. Durch die Zusammenführung der hochkomplementären Produktportfolios und Dienstleistungen soll Viavi in Zukunft in der Lage sein, Lösungen für verschiedene Märkte und Anwendungen anzubieten. Finanziell gesehen soll die Übernahmen nach zwei Jahren auch betriebliche Effizienzgewinne und Kostenersparnisse von bis zu 75 Millionen Dollar pro Jahr mit sich bringen.

Finanziert wird die Übernahme laut Pressemitteilung durch vorhandenen Barmittel von Viavi, sowie ein vollständig zugesagtes Bank-Darlehen in Höhe von 800 Millionen US-Dollar und einer Laufzeit von sieben Jahren. Zusätzlich wird die Private-Equity-Gesellschaft Silver Lake eine Investition von 400 Millionen US-Dollar in Viavi tätigen. Ken Hao, geschäftsführender Gesellschafter von Silver Lake, erhalte dafür im Gegenzug einen Platz im Viavi-Vorstand. Die Übernahme soll im Laufe des zweiten Halbjahres 2024 abgeschlossen werden.

Redaktion finanzen.at

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