10.05.2009 16:03:00

'Spiegel': KfW stark bei Hypo Real Estate engagiert

    BERLIN (dpa-AFX) - Ein Untergang der mit massiven Staatshilfen am Leben gehaltenen Hypo Real Estate (HRE) <HRX.ETR> würde einem Pressebericht zufolge auch die Förderbank KfW treffen. Das Kreditvolumen der staatlichen KfW bei der Krisenbank HRE beläuft sich nach Angaben des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" auf mehr als eine halbe Milliarde Euro.

    Noch im vergangenen März habe das Kreditengagement der KfW bei der HRE-Gruppe insgesamt 661,1 Millionen Euro betragen, schreibt der "Spiegel" unter Berufung auf einen Brief der KfW an ihren Verwaltungsrat. Davon entfielen nur rund 76 Millionen auf das Rettungspaket vom Herbst. Darüber hinaus halte die KfW 531,2 Millionen Euro gedeckte Wertpapiere (Pfandbriefe) und 243 Millionen ungedeckte Wertpapiere der HRE-Gruppe.

HRE NEBEN EUROHYPO GRÖSSTER ANBIETER IM GESCHÄFT MIT PFANDBRIEFEN

    FDP, Grüne und Linkspartei hatten bereits nach der ersten Arbeitssitzung des parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur HRE-Krise angekündigt, auch die finanziellen Verflechtungen der HRE mit Institutionen des Bundes durchleuchten zu wollen. Sie könnten aus Sicht der Opposition auch ein Grund sein für die umfassenden Rettung der HRE mit Staatsgarantien von bisher 87 Milliarden Euro. Der Bund hatte auch stets betont, dass ein Zusammenbruch der HRE vermieden werden müsse, um den deutschen Pfandbriefmarkt zu stützen.

    Die HRE gehört mit einem Emissionsvolumen von über 45 Milliarden Euro neben der Eurohypo zu den größten Anbietern im Geschäft mit Pfandbriefen. Das geht laut "Spiegel" aus einer Aufstellung des Finanzministeriums auf Anfrage der FDP hervor. Die Papiere lagern nicht nur bei der KfW, sondern bei fast allen deutschen Banken, Sparkassen und Versicherern. Nach Darstellung des "Spiegel" vermutet mancher Abgeordneter, dass eine HRE-Pleite auch verhindert werden müsse, weil der Deckungsstock der Pfandbriefe womöglich nicht so sicher sei wie vom Gesetz vorgeschrieben sei.

HRE-AUFSICHTSRAT: BEDARF FÜR STAATS-IMMOBILIENFINANZIERER

    Der Hypo-Real-Estate-Aufsichtsrat und frühere Chef der Commerzbank<CBK.ETR>-Tochter Eurohypo, Bernd Knobloch, sieht in Deutschland Bedarf für einen staatlichen Immobilienfinanzierer. "Wenn sich das Geschäft mit Gewerbeimmobilien für die private Wirtschaft nicht rentiert, müssen wir die Vorteile, die der Staat hat, auch bei der Refinanzierung nutzen", sagte Knobloch der "WirtschaftsWoche". Die wichtigsten Adressen vor der Krise - HRE, Eurohypo, HSH Nordbank und WestLB - seien alle "mehr oder weniger ausgefallen". Das Modell habe in Amerika bis zum Kollaps der halbstaatlichen Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac über Jahrzehnte gut funktioniert.

    "Die Immobilienbanken können derzeit kaum Neugeschäft machen, weil sie kein Kapital haben", sagte Knobloch. Auf die Banken kämen wegen der Krise noch erhebliche Belastungen zu: "Das größte Problem sind die Bestandsobjekte, die in den vergangenen Jahren von Investmentgesellschaften mit wenig Eigenkapital und zu hohen Preisen gekauft worden sind. Auf heutiger Basis ist zumindest das Eigenkapital verloren. Das bereitet den finanzierenden Banken Sorgen", sagte Knobloch./sl/bb/DP/he

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